Dinslaken Ruhrtriennale: Premiere in Dinslaken

Dinslaken · In jedem Jahr macht die Ruhrtriennale herausragende frühere Industriegebäude zu spektakulären Aufführungsorten von Theater, Tanz, Musik und Performance: 2015 ist auch die ehemalige Kohlenmischhalle in Lohberg Spielstätte.

 Unter dem Tonnengewölbe auf dem ehemaligen Lohberger Zechengelände findet am 14. August 2015 die Premiere der Ruhrtriennale statt.

Unter dem Tonnengewölbe auf dem ehemaligen Lohberger Zechengelände findet am 14. August 2015 die Premiere der Ruhrtriennale statt.

Foto: Frank Leonhardt

Dass die ehemalige Kohlenmischhalle des Bergwerks Lohberg wie schon die Jahrhunderthalle Bochum, das Welterbe Zeche Zollverein oder der Landschaftspark Nord Spielstätte der Ruhrtriennale 2015 sein wird, lässt sich schon auf der Homepage der Veranstaltungsreihe nachlesen. Aber, wie ein Sprecher der Kultur Ruhr GmbH der Rheinischen Post bestätigte, es kommt noch besser. Dinslaken wird nach dem jetzigen Planungsstand nicht nur ein Standort unter anderen sein. Unter dem monumentalen Tonnengewölbe auf dem ehemaligen Lohberger Zechengelände wird am 14. August 2015 die Premiere der Ruhrtriennale stattfinden.

 Johan Simons, neuer Spielleiter der Ruhrtriennale.

Johan Simons, neuer Spielleiter der Ruhrtriennale.

Foto: Martin Büttner

Zum Programm unter dem Leitmotiv "Seid umschlungen" mochte sich die Kultur Ruhr GmbH gestern noch nicht äußern. Das will der neue künstlerische Leiter der Ruhrtriennale Johan Simons erst Ende Februar nächsten Jahres in allen Details vorstellen.

Die Kulturstiftung des Bundes hat allerdings bereits öffentlich gemacht, dass sie 800 000 Euro an Fördergelder für die Dinslakener Uraufführung des Bühnenwerks "Accattone" nach dem gleichnamigen Film von Pier Paoli Pasolini in einer Musikbearbeitung des Bach-Spezialisten Philippe Herreweghe zur Verfügung stellt. Simons selbst werde die Regie übernehmen.

Die Stadt Dinslaken ist, wie Rathausprecher Horst Dickhäuser gestern erklärte, hocherfreut über die Aussicht Premierenort der Ruhrtriennale zu werden. Zum einen werde ein bundesweit beachtetes, kulturelles Highlight in Dinslaken stattfinden, zum anderen sei dieses Ereignis auch ein herausragendes Standortmarketing für das Kreativquartier Lohberg und das, was sich nach Vorstellungen der Stadt dort entwickeln soll.

Die Ruhrtriennale werde größte Aufmerksamkeit auf das Kreativquartier lenken. "Das ist für uns eine Riesenchance, aber auch eine Riesenherausforderung", sagte Dickhäuser. Gerechnet wird mit 1200 Besuchern je Aufführungstag. Auch die Proben zu dem Spektakel sollen bereits öffentlich sein. Bei den Vorbereitungen ist natürlich auch die RAG Montan Immobilien Gesellschaft als Grundstückseigentümer mit im Boot.

Die Stadt kann sich damit berechtigte Hoffnungen machen, nach den vielen Negativschlagzeilen, in denen Lohberg als "Hochburg gewaltbereiter Salafisten" durch die überregionalen Medien gezerrt wurde, mit der Ruhrtriennale endlich einmal über die Landesgrenzen hinaus auch positiv Beachtung zu finden. Dafür spricht schon allein das Renommee des neuen für drei Jahre bestellten Spielleiters.

Der Niederländer Johan Simons - noch Intendant der Münchner Kammerspiele - hat mit vielen Arbeiten im In- und Ausland für Furore gesorgt. Gerade erst ist er für seine Inszenierung des Büchner-Stücks "Dantons Tod" mit dem Faust-Theaterpreis ausgezeichnet worden.

(RP)
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