Dinslaken Sammler will der Stadt Holzschnitte schenken

Dinslaken · Klaus Prpitsch hat in vielen Jahren aktiver Sammlertätigkeit 205 historische Holzschnitte aus Japan zusammengetragen. Die sollen jetzt im Stadthistorischen Zentrum eine neue Heimat finden.

Dinslaken: Sammler will der Stadt Holzschnitte schenken
Foto: Kazur Jörg

Von der Faszination japanischer Holzschnitte haben sich Besucher der Sonderausstellung "Die Reise nach Westen" von Oktober 2013 bis März 2014 im Dinslakener Museum Voswinckelshof ein Bild machen können. Einer, der seit vielen Jahren von dieser japanischen Kunst fasziniert ist, ist Klaus Prpitsch. 1975 hat er in einer Buchhandlung in Duisburg die ersten Blätter erstanden. Während eines Aufenthalts in China, wo er in den Jahren von 1977 bis 1980 als Lehrer tätig war und eines weiteren Aufenthalts in Shanghai in den Jahren 1981 bis 1983 und Reisen, die ihn während dieser Zeit in die Nachbarstaaten führten, hatte er Gelegenheit, sich intensiver mit dieser Kunst zu beschäftigen. Als er nach Deutschland zurückkehrte, blieb das Interesse. Er lernte einen Wuppertaler Galeristen kennen, wie er berichtet, und begann mit seiner Sammlung, die im Laufe der Jahre einen beachtlichen Umfang erreicht hat. Nun will er sie der Stadt schenken.

Klaus Prpitsch ist seit 35 Jahren Dinslakener Bürger und hat sich auf vielfältige Weise für seine Stadt engagiert. Er war Stadtverordneter für die SPD und vertritt diese heute noch als sachkundiger Bürger unter anderem im Kulturausschuss. Die Kultur in dieser Stadt voranzubringen, war Prpitsch - nicht nur als Politiker - immer ein besonderes Anliegen.

Seine Sammlung, so heißt es im Bericht der Verwaltung für den Kulturausschuss, der sich am 1. Juni, Beginn 17 Uhr, in öffentlicher Sitzung mit dem Angebot Prpitschs beschäftigt, "spiegelt über 300 Jahre japanischer Kultur-, Kunst- und Druckgeschichte wider. Vertreten sind Motive aller wichtigen Gattungen der japanischen Holzschnittkunst, vom Landschaftsbild über Szenen aus dem Liebesleben und dem Wandel der Moden bis zur politischen Karikatur. Die Vielseitigkeit der Motive sowie die große zeitliche Spanne sind ein besonderes Kennzeichen der Sammlung".

Seine Kinder hätten kein Interesse bekundet, so Prpitsch im Gespräch mit der Rheinischen Post, und in seiner Wohnung könne er die Holzschnitte auf Dauer nicht sachgerecht aufbewahren. Seit das neue Archiv fertig ist, verfügt die Stadt über geeignete Lagermöglichkeiten. So lag es schließlich nah, dass er die Sammlung der Stadt anbot, als er eine neue Bleibe für sie suchte.

Die Sammlung soll, wie die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Kulturausschuss schreibt im Archiv sachgerecht aufbewahrt, archivarisch betreut, wissenschaftlich bearbeitet und für Ausstellungszwecke im Museum vorbereitet werden. Die Holzschnitte könnten den vorhandenen Bestand des Stadthistorischen Zentrums um einen außergewöhnlichen Aspekt, um darstellende Druckkunst aus Japan, erweitern. Mit diesem über die Grenzen Dinslakens hinausweisenden Zusatzangebot könnte Publikum auf Aspekte der internationalen Kunstgeschichte aufmerksam gemacht werden. Angesichts der großen Zahl an Drucken ließen sich einzelne thematische Aspekte auch beispielhaft bearbeiten.

(RP)
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