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Voerde Schlossabend-Finale mit rasanter Comedy

Voerde · Englischer Humor, Artistik und frivole Songs sorgten für einen vergnüglichen Abend am Haus Voerde.

 Mr. Schultze und Mr. Schröder vom Wall Street Theatre in Aktion.

Mr. Schultze und Mr. Schröder vom Wall Street Theatre in Aktion.

Foto: Heinz Kunkel

Unterschiedlicher hätten die Künstler des letzten Schlossabends in diesem Jahr nicht sein können: Nerd Jens Heinrich Claassen, der frivol-freche Travestiestar Megy B und das Artistik-Comedy-Duo Wall Street Theatre. Doch eines hatten sie alle gemeinsam - sie sorgten dafür, dass die vielen Zuschauer am Sonntagabend jede Menge zu lachen hatten.

Jens Heinrich Claassen nutzt nach eigenen Worten sein Bühnenprogramm als Therapie - und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Dafür rechnete er mit den Tücken des Singledaseins ab. Und mit Spieleabenden, denn "Tabu" könne man mit Pärchen einfach nicht spielen, beschwerte er sich und machte klar, warum: Gesucht wird ein bekannter norddeutscher Urlaubsort. Sie: "Dein Muttermal sieht aus wie", darauf er: "Sylt", sie: "Richtig!"

Kein Wunder, dass Claassen sich mit Haschkeksen rächt. Mit genauem Blick und liebevoller Ironie unterhielt Jens Heinrich Claassen das Publikum - ein gelungener Auftakt für das Finale der Schlossabende. Dazu gab es königlichen Humor. Als Mr. Schultze und Mr. Schröder jonglierten Christian Klömpken und Andreas Wiegels nicht nur gekonnt mit der englischen und deutschen Sprache oder dem typischen englischen Melonenhut. Mit ihren grauen Anzügen, Brillen und viel Gel im Haar sind sie als Wall Street Theatre alles andere als langweilig: Beatbox, Rap, perfektes Timing für Wort- und Situationskomik, Beweglichkeit und artistisches Geschick - schon wird aus der Entstehung Englands eine unterhaltsame Persiflage.

Travestiestar Megy B (Marc Rudolf) begeisterte wie vor zwei Jahren erneut das Publikum mit ihrem Charme, plauderte mal ironisch, mal anzüglich aus dem Nähkästchen, hatte immer einen flotten Trinkspruch und ausdrucksstarke Lieder auf den Lippen. Eines davon war "Vamp", die bayerische Umschreibung für Travestie. Doch auch die Zuschauer verzückten Megy B, als sie bei "Wann wird's mal wieder richtig Sommer?" nicht nur mitsangen, sondern auch die zuvor gelernte Choreografie perfekt beherrschten.

Jens Heinrich Claassen - immer noch Single - machte die Zuschauer nach der Pause mit dem Pippi-Langstrumpf-Lied und seiner improvisierten schwedischen Version aus dem Ikea-Katalog fit für die zweite Halbzeit und bekam kräftigen Beifall, als er die Beziehung zu einer Mathematikstudentin besang: Für das erste Date musste er die Zahl Pi mit 38 Stellen nach dem Komma aufsagen, um Schluss zu machen, mussten es 155 sein - für Claassen kein Problem. Das galt auch für das Wall Street Theatre und seine Nummer mit dem Tennisschläger: Mr. Schröder zwängte sich mit vollem Körpereinsatz durch das Sportgerät, bevor das Duo die Ohren zu "Eye oft the Tiger" wackeln ließ und mit einem ungewöhnlichen Tanzmedley seine Artistik unter Beweis stellte.

Da machte es einfach Spaß zuzuschauen. Mit einem Feuerwerk verabschiedeten sich die beiden Künstler - genau der richtige Rahmen für die Bekanntmachung von Mitveranstalter Dirk Wennmann: Egal, wie die Sponsoren sich entscheiden werden, die Schlossabende soll es auch 2016 geben. Das hatten die Organisatoren in der Pause beschlossen.

"Wir wollen die tolle Atmosphäre auch im nächsten Jahr wieder erleben", begründete Wennmann die Entscheidung, die das Publikum mit stürmischem Applaus aufnahm. Mit stimmungsvollen Liedern, satirischen Anekdoten und Seitenhieben auf aktuelle Themen beendete Megy B die Schlossabende und machte mit "Voerde ist meine Stadt" den Schlossabenden ihre eigene musikalische Liebeserklärung.

(RP)
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