Voerde Schlossabende-Auftakt mit Wind und Regen

Voerde · Bekannte und beliebte Musical-Melodien standen im Mittelpunkt des ersten Veranstaltungstages am Haus Voerde.

 Die Sankt-Paulus-Gospel-Singers unter der Leitung von Stefan Büscherfeld (links am Klavier) bereicherten das Programm mit Ohrwürmern aus dem Musical "Sister Act". Das Lied "O Happy Day" dürfte natürlich nicht fehlen.

Die Sankt-Paulus-Gospel-Singers unter der Leitung von Stefan Büscherfeld (links am Klavier) bereicherten das Programm mit Ohrwürmern aus dem Musical "Sister Act". Das Lied "O Happy Day" dürfte natürlich nicht fehlen.

Foto: Heinz Kunkel

So macht ein Sommer Open Air Spaß: Auf der nebelverhüllten Bühne lässt das "Phantom der Oper" im Glanz bunter Scheinwerfer und vor dem Bild des unterirdischen, kerzenerhellten Sees seine "Christine" in den höchsten Tönen singen. Rechts im Hintergrund erhebt sich die illuminierte Fassade eines realen Wasserschlosses von 1668, und links scheint der Vollmond auf Wald und Wiese wie im Gedicht von Matthias Claudius. Aber die Zuschauer, die dieses Bild am Mittwochabend unter durch hunderte LED-Leuchten illuminierten Bäumen geboten bekamen, haben den Anblick auch verdient. Erlebten sie doch eineinhalb Stunden vorher noch das, was einen Open Air-Genuss zu einer Belastungsprobe macht: Wind und Regen gepaart mit der Bitte, die Regenschirme aus Sichtgründen geschlossen zu halten.

Die rund 550 Besucher, die es zur bereits traditionellen Eröffnung der Voerder Schlossabende mit der Gala "Musicals life" zog, bewiesen sich als wetterfest - ebenso wie Andrea Eurich (Sopran), Michael Mrosek (Bariton), Corinna Schäfer (Mezzosopran) und Matthias Knaab (Bariton), die nicht nur auf der Bühne eine gute gesangliche Leistung boten, sondern auch zwischen den Zuschauerreihen im Regen des ersten Programmteils Einsatz zeigten. Andrea Eurich und Michael Mrosek sind bei den Schlossabenden von Anfang an dabei. Ihre Stärken: Eurichs glockenreiner Sopran und Mroseks Vorliebe für das Dramatische. Mit der Powerfrau Corinna Schäfer und Matthias Knaab, der auch ein Talent fürs Komische hat, war der Mix an Musicalcharakteren komplett.

Und besonders der zweite Teil, der mit seinem Hang zum Dramatischen, zum sanften Gruseln und schriller Horrorcomedy in Kombination mit der betörenden Naturkulisse außerordentlich stimmig war, brachte das Konzept der Schlossabende derart gut zur Geltung, dass man wohl auch im nächsten Jahr mit einer Fortsetzung der Tradition rechnen darf.

Als besondere Gäste begrüßte Mrosek in diesem Jahr die Sankt-Paulus-Gospel-Singers unter der Leitung von Stefan Büscherfeld. Mit ihren Solisten Tanja Bontemps-Richter, Tina Hanrath, Petra Magerl und Manni Schmitt bereicherten sie zum Abschluss des ersten Teils den Musicalmix mit sakralen Hits aus "Sister Act" und einem bärenstarken "O Happy Day". Was macht man, wenn die Zeitung dem Wortlaut des offiziellen Pressetextes vertraut hat und deshalb Lieder angekündigt hat, die die Sänger gar nicht ins Programm nehmen wollten? Man singt sie im Schnelldurchlauf. Einigkeit zwischen den Akteuren und dem Presseinfo des Veranstalters bestand allerdings in Sachen "Mama mia". "Thank you for the music", sangen alle Mitwirkenden zum Abschluss des Abends. Ein Dank, dem sich die Zuschauer gerne mit viel Applaus anschlossen.

(RP)
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