Winnie Rüth "Schönes im Alltag der Weseler zeigen"

Dinslaken · Zum 775-jährigen Bestehen der Stadt hat Winnie Rüth aus über 100 Videoaufnahmen eine Doku zusammengestellt. Der Streifen "Leben in Wesel" wird am 9. März im Scala uraufgeführt. Dafür sind die Karten schon weg. Zusatztermin: 11. März.

 Winnie Rüth ist Lehrer am Berufskolleg in Wesel und lebt in Lackhausen. Seine Doku feiert am 9. März Premiere. Das Plakat hat sein Sohn Oliver gestaltet.

Winnie Rüth ist Lehrer am Berufskolleg in Wesel und lebt in Lackhausen. Seine Doku feiert am 9. März Premiere. Das Plakat hat sein Sohn Oliver gestaltet.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

WESEL Winnie Rüth, Lehrer am Weseler Berufskolleg mit Wohnsitz Lackhausen, hatte im Mai 2015 alle Weseler aufgefordert, ihm Filmsequenzen zuzusenden, um daraus eine Dokumentation mit dem Titel "Leben in Wesel" zu machen. Mittlerweile ist der 60-minütige Film fertig und feiert am Mittwoch, 9. März, 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr), im Scala Premiere.

Bei der offiziellen Eröffnung des Weseler Jubiläumsjahres im Januar wurde bereits ein Imagestreifen der Weseler Firma Flaggschiff gezeigt. Muss man sich "Leben in Wesel" ähnlich vorstellen?

Rüth Nein. Unsere Geschichte geht anders. Unser Film zeigt, wie Wesel funktioniert, wie die Menschen hier leben, wie ihr Alltag aussieht. Mehr als 100 Weseler haben mir ihre Beiträge geschickt, die ich gesichtet, geschnitten und dann mit einem "roten Faden" verbunden habe.

Was haben die Weseler beispielsweise gefilmt?

Rüth Ich habe Beiträge sehr unterschiedlicher Qualität bekommen, die vor allem auch die schöne Umgebung zeigen. Allein über den Auesee könnte man einen zweistündigen Extrafilm machen. Es gibt Aufnahmen einer Mittagspause oder einer Fronleichnamsprozession. Auch das Leben auf der Grav-Insel wird gezeigt, ebenso Eskapaden, die ein Bauer mit seinem Pferd erlebt.

Ist in der Dokumentation auch ein Beitrag von Ihnen selbst verarbeitet?

Rüth Bernhard Kroppmann, der mittlerweile 86 Jahre alt ist und keine Kamera besitzt, hatte mich zu sich eingeladen. Er war früher einmal Bühnenbildner und malt seit dem Tod seiner Frau wunderschöne Weseler Motive in naiver Form. Und dazu erzählt er Geschichten - für mich ein Highlight.

Vielleicht erzählen Sie noch von einem anderen Highlight.

Rüth Es gibt tolle Aufnahmen aus einem Segelflugzeug sowie Bilder von der Lippe, die in Wasserhöhe gemacht wurden. Ich möchte aber nicht noch mehr verraten.

Gibt es noch Karten für die Uraufführung im Scala?

Rüth Nein, die Plätze für die Premiere sind schon seit Donnerstag alle vergeben. Aber wir haben bereits einen Zusatztermin gefunden. Eine zweite Vorstellung wird es also am Freitag, 11. März, geben. Einlass wird ebenfalls ab 19.30 Uhr sein, Beginn um 20 Uhr. Wer sich den Film ansehen möchte, sollte sich im Internet unter www.scala-kulturspielhaus.de anmelden. Der Eintritt ist übrigens frei. Aber ich wäre den Zuschauern dankbar für eine kleine Spende, um die Miete fürs Scala zahlen zu können. Sollte am Ende mehr Geld zusammenkommen, wird es für einen wohltätigen Zweck gespendet.

Wird "Leben in Wesel", so wie Ihre anderen Filme auch, demnächst auch im Internet bei Youtube zu sehen sein?

Rüth Das steht noch nicht fest. Aber wer Interesse hat, dem kann ich den Film zum Selbstkostenpreis auf DVD brennen.

Ihre Familie hat den Streifen sicher schon gesehen, oder? Was sagt sie dazu?

Rüth Meine Frau war Teil einer fünfköpfigen Jury, der ich die Urfassung präsentiert habe und die am Ende der Überzeugung war, dass er sehr kurzweilig geworden ist. Mit Hilfe von Klaus Schoch, einem weiteren Jurymitglied, habe ich zwischendurch kleinere Erklärtexte eingefügt und mit passender, urheberrechtsfreier Musik untermalt.

Auch wenn Ihnen die Arbeit sicherlich größtenteils Freude macht: Gab es da in den vergangenen Monaten nicht auch Momente, wo Sie sich gefragt haben, warum Sie den ganzen Aufwand treiben?

Rüth Die gab es natürlich. Aber ich möchte etwas tun, um das Image Wesels zu stärken. Und wir sind dem Aufruf der Stadt, einen kreativen Beitrag zum Jubiläum zu leisten, nachgekommen. Und wir, die wir in unterschiedlicher Art und Weise an dem Film mitgewirkt haben, möchten der Stadt einfach gratulieren.

Könnten Sie sich vorstellen, dass "Leben in Wesel" auch während der Kulturnacht im Herbst zu sehen sein wird?

Rüth Wenn die Stadt eine entsprechende Anfrage an mich stellen würde, könnte ich mir das sehr gut vorstellen.

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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