Dinslaken Schon 1347 stand in Hiesfeld eine Mühle

Dinslaken · Der Mühlenverein will in diesem Jahr seine Mitgliederwerbung intensivieren, um neue Mitstreiter zu gewinnen. Bürgermeister Michael Heidinger hat bereits zugesagt, im Mühlenmuseum sonntags Dienst zu übernehmen.

Dinslaken: Schon 1347 stand in Hiesfeld eine Mühle
Foto: Heinz Schild

Rückblickend war 2017 ein erfolgreiches Jahr für den Mühlenverein Hiesfeld, auch wenn im Zuge der Renovierungsarbeiten an der Windmühle ein Zwischenboden herunterkam und sich herausstellte, dass Balken des Bauwerks verfault waren. Ein neuer Boden musste eingezogen und schadhafte Balken durch neue ersetzt werden. Die Arbeiten sind inzwischen zur vollen Zufriedenheit des Vereins erledigt worden, wie Vereinsvorsitzender Kurt Altena gestern berichtete. Um die zusätzlich angefallenen Kosten begleichen zu können, hofft der Verein auf die Unterstützung durch die Stadt Dinslaken und hat deshalb schon bei Bürgermeister Michael Heidinger und Kämmerer Thomas Palotz angeklopft.

Ein Problem, das noch gelöst werden muss, ist die Feuchtigkeit in der Windmühle. Um hier zu Verbesserungen zu kommen, soll das Bauwerk beheizt werden. Wie, das muss noch geklärt werden, so Altena.

Ein Problem, das der Verein mit vielen anderen Organisationen gemein hat, ist das Fehlen des Nachwuchses. "Wir brauchen im Verein neue Mitglieder", sagt Vorsitzender Kurt Altena. Aktuell gehören dem Verein rund 150 Mitglieder an. "Jeder, der bereit ist, mitzumachen, hilft uns", ergänzt Geschäftsführer Paul Duscha. Deshalb will der Mühlenverein eine Kampagne starten und verstärkt um Neueintritte werben. Der Vorstand hofft, weitere Mitglieder aufnehmen zu können, die sich im Verein einbringen und beispielsweise auch Mühlendienst übernehmen und sich zu den Öffnungszeiten um Besucher kümmern. Einer, der sich dazu bereiterklärt hat, ist Bürgermeister Heidinger, wie Altena berichtet. Der Mitgliedsbeitrag ist erschwinglich, er wurde zwar gerade erst von zehn auf nunmehr 15 Euro pro Jahr erhöht, doch ist dafür die Aufnahmegebühr von 50 Euro entfallen, so Duscha. Nach wie vor ist und bleibt der Verein, dessen Hauptziel der Erhalt der Wind- und der Wassermühle ist, auf Spenden angewiesen. Eintrittsgelder für den Besuch des Mühlenmuseums in der Wassermühle werden nicht erhoben, viele Besucher zeigen sich großzügig und füttern die bereitstehende Spendendose. "Manche werfen auch Zehn- oder 20-Euro-Scheine hinein", wie der 88-jährige Kurt Altena berichtete. Wenn voraussichtlich spätestens Anfang 2019 ein neuer Vorstand gewählt wird, wird er nicht mehr als Vorsitzender kandidieren, designierter Nachfolger ist Thomas Giezek, Altenas jetziger Stellvertreter.

Am Standort der Wassermühle in Hiesfeld hat schon im Jahre 1347 eine Mühle gestanden. Dies belegt ein altes Dokument, auf das Stadtarchivarin Gisela Marzin und Eduard Sachtje, der als Dinslakener Nachtwächter bekannt ist, sich in ihrem Aufsatz über "Die Wassermühlen in Hiesfeld" beziehen. Durch eine Urkunde von 1347 wird belegt, dass Everwin von Götterswick dem Erzbischof von Köln die damalige Hiesfelder Wassermühle verkaufte. Somit ist nachgewiesen, dass der Mühlenstandort älter ist als früher angenommen, 1993 wurde der 300. Geburtstag der Hiesfelder Wassermühle gefeiert.

(hsd)
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