Dinslaken Schüler fragen Landtagskandidaten

Dinslaken · Kritischen Fragen der Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums stellten sich die Dinslakener Landtagskandidaten im vollbesetzten Forum der Schule. Themen wie Studiengebühren oder mögliche Reformen des Schulsystems standen dabei im Mittelpunkt.

Der Wahlkampf geht langsam in die heiße Phase über und damit wird auch der Umgangston zwischen den einzelnen Kandidaten ein wenig rauer. Diesen Eindruck konnte man zumindest bei der Podiumsdiskussion am Theodor-Heuss-Gymnasium gewinnen. Einstecken musste hier, stellvertretend für seine Partei, vor allem Sascha Wagner, Landtagskandidat der Linkspartei. "Wir möchten nicht, dass unser Land von einer Partei mitregiert wird, die vom Verfassungsschutz überwacht werden muss", sagte FDP-Kandidat Dr. Klaus Groß in seinem Eröffnungsstatement. Auch beim Diskussionsthema Kommunalfinanzen schoß Groß in Richtung Linkspartei. "Ich wundere mich, dass die Linke da Statements abgibt. Die SED hatte doch 40 Jahre lang Zeit, um in der DDR alles richtig zu machen", sagte der FDP-Kandidat.

Bildungskontroverse

Die Themen Schule und Bildung sind nach wie vor ein heißes Eisen im Wahlkampf und interessierten natürlich auch die Schüler ganz besonders. Abitur nach acht Jahren in der weiterführenden Schule? "Das ist eine gute Sache", meinte CDU-Landtagskandidatin Gisela Hinnemann dazu. "Deutschland kann es sich nicht leisten, im EU-Durchschnitt die ältesten Schulabgänger und Berufseinsteiger zu haben", sagt sie weiter. Diese Veränderung würde Sascha Wagner am liebsten rückgängig machen. "Das führt zu einem immensen Leistungsdruck auf die Schüler. Das Lernpensum ist doch kaum noch zu schaffen", sagte er. Besonders diskutiert wurde auch das Thema Studiengebühren.

"Wir werden die Gebühren für das Erststudium abschaffen", sagte SPD-Landtagskandidat Stefan Zimkeit. Die Frage von Gisela Hinnemann, wie das wohl finanziert werden sollte, beantwortete dann der Grünen-Landtagskandidat Peter Plew. "Wir könnten zum Beispiel Geld einsparen, indem wir damit aufhören, sinnlose Steuergeschenke an Hoteliers und Besserverdienende zu verteilen", sagte er.

Klare Koalitionsaussagen

Bei der Frage, welche Koalitionen es im künftigen NRW-Landtag geben könnte, hatten alle Kandidaten klare Vorstellungen. "Wir würden am liebsten unsere Arbeit mit der CDU fortsetzen", sagte Dr. Klaus Groß. Auch Gisela Hinnemann sprach sich für eine Fortsetzung der schwarz-gelben Landesregierung aus, schloss aber auch Bündnisse mit den Grünen und der SPD nicht aus. "Das muss der Wähler entscheiden", sagte sie. Klar gegen eine Koalition mit der Linkspartei sprach sich Stefan Zimkeit aus. "Die Linkspartei hat einfach inhaltlich nicht die richtigen Antworten parat", sagte Zimkeit. Damit stünde die Linkspartei im Landtag ziemlich isoliert da.

(RP)
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