Die müssen sich, nach kurzer Begrüßung, allerdings erstmal von Norbert Meesters verabschieden. Der muss in den Plenarsaal. Seine Mitarbeiterin Melanie Kuschmiersz führt die beiden Schüler-"Minister" durch den Landtag. "Ich dachte mir, es wäre für die beiden schön, auch mal die Arbeit zu sehen, die hier im normalen Alltag stattfindet", erklärt sie beim Gang durch die Flure des Gebäudes. Laura Marie und Leon erfahren dabei einiges über das Gebäude, Architektur und Sitze der Fraktionen. Vor dem Plenarsaal steht ein kurzes Treffen mit Norbert Meesters und NRW-Justizminister Thomas Kutschaty auf dem Programm. "Möchte denn einer von Euch Jura studieren?", fragt der Minister. Das haben aber beide Schüler nicht geplant. Dafür erfahren sie, dass Kutschaty schon morgens um 7 Uhr in Sachen Wahlkampf unterwegs ist. "Abgeordnete müssen manchmal früh aufstehen und haben ziemlich lange Arbeitstage", erklärt Norbert Meesters den Schülern. Dafür spricht auch die Tagesordnung für die Plenarsitzung. Bis 22 Uhr soll es an diesem Tag laut Plan gehen.

Dann nimmt sich Nobert Meesters Zeit für die beiden Schüler-"Minister". In seinem Büro erzählt er aus seiner Alltagsarbeit. Von Terminen im ganzen Land, Arbeit Zuhause, Teilnahme an Ausschüssen im Landtag. Es ist ein Blick in die Alltagsarbeit des Abgeordneten, die oft nicht viel vom Glamour hat, der Spitzenpolitiker oft begleitet. "Was halten sie eigentlich von einer Hutpflicht?", fragt Leon, selbst eingefleischter Hutfan den Abgeordneten. Der hält Hüte für eine gute Idee und erzählt von seiner eigenen kleinen Sammlung an Kopfbedeckungen. "Sie gefallen mir jetzt schon", lautet der Kommentar des Schüler-"Ministers". Ob die beiden sich vorstellen könnten, selbst in die Politik zu gehen. "Das könnte sich ergeben", sagt Laura Marie. Leon möchte lieber Schäfer werden.

Vom Gespräch mit Norbert Meesters geht es in die Kantine des Landtages. Hier essen vom Besucher über die Bürokraft bis zur Ministerpräsidenten alle gemeinsam. In der Schlange an der Kasse entdecken Laura Marie und Leon die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann, die sie schon von der Podiumsdiskussion in Düsseldorf im Rahmen von "Deine Stimme zählt" kennen. Kurzes Gespräch und dann geht es weiter. Ins Büro von Hannelore Kraft. "Ihr seid also meine Kollegen?", begrüßt die Ministerpräsidentin die beiden Schüler-"Minister". Die lobt das Engagement der beiden Schüler des Gymnasiums. "Man sieht am Brexit was passiert, wenn sich junge Menschen nicht für Politik interessieren und nicht wählen gehen", sagt sie. Und lobt Leons Hut. Der ist begeistert. "Ich treffe hier im Landtag nur Menschen, die Hüte mögen", sagt er. "Du gehörst hier einfach hin Leon", kommentiert Laura Marie lachend.

Dann geht es in eine Diskussionsrunde mit Norbert Meesters und einer Besuchergruppe. Auch die beiden Schüler-"Minister" stellen Fragen zum ÖPNV. Dann endet ihr Programm im Landtag. Haben sie etwas gelernt? "Ich habe vor allem gelernt, dass Politiker auch ganz normale Menschen sind", sagt Laura Marie. Auch das ist eine Erkenntnis.