Voerde Schüler und Flüchtlinge verstehen einander

Voerde · Projekt am Voerder Gymnasium ist angelaufen: Jugendliche besuchen Kinder zu Hause. Lions und KAB unterstützen die Arbeit.

Beim Projekt "Verstehen verbindet Voerde" vermitteln Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 11 des Gymnasiums Voerde Flüchtlingskindern im Alter von vier bis acht Jahren die deutsche Sprache auf spielerische Art und Weise.

Nach einer mehrmonatigen Planungsphase ist das Projekt nun erfolgreich angelaufen. Dies feierten die beteiligten Schülerinnen und Schüler, ihre Schützlinge mit ihren Familien sowie die Patinnen des Projekts mit einem gemeinsamen Grillfest.

Das Projekt entstand nach dem Vorbild des Projektes "Sprache verbindet", das zum Beispiel in Dinslaken seit einigen Jahren erfolgreich praktiziert wird und dort von den Rotariern getragen wird. In Dinslaken vermitteln Schülerinnen und Schüler Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund spielerisch die deutsche Sprache.

In Voerde hörte Iris Rutert, Sozialpädagogin im Sozialamt, von dem Projekt und ergriff zusammen mit dem "Netzwerk Bildung" die Initiative, es auch in Voerde zu implementieren. In den Lehrern Christian Egging und Johannes Lingnau vom Gymnasium Voerde fand sie interessierte Kooperationspartner. Aufgrund der besonderen Situation in Voerde beschloss man, das Projekt auch oder sogar insbesondere für Flüchtlingskinder zu öffnen. Aktuell nehmen zehn Flüchtlingskinder und sechs Kinder aus Migrantenfamilien mit schlechten Deutschkenntnissen an dem Projekt teil.

Die Jugendlichen des Gymnasiums besuchen die Kinder einmal in der Woche zu Hause und spielen dort mit ihnen Spiele, die der Sprachvermittlung dienen. Dafür bekommen sie einen kleinen Lohn, der zurzeit von den Voerde Lions finanziert wird.

Damit das Projekt auch langfristig gesichert ist, hat die katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Sankt Josef-Spellen zugesagt, nach den Sommerferien zusätzlich finanziell in das Projekt einzusteigen. Einen kleinen Beitrag leisten aber auch die Familien selbst. KAB, Lions und Gymnasium Voerde stellen zudem die Patinnen und Paten, die den Schülern zur Seite gestellt werden und immer dann ansprechbar sind, falls es irgendwo brennt.

Bereits im April hatten die insgesamt zunächst 16 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums eine Fortbildung durch eine Montessori-Pädagogin erhalten, die zum Gegenstand hatte, wie man Kindern im oben genannten Alter spielerisch Sprache vermitteln kann. Kürzlich machten sie nun zusammen mit ihren Paten die ersten Hausbesuche bei "ihren" Kindern. Nun kann es dann so richtig losgehen mit dem Spielen und Lernen.

Das gemeinsame Grillfest aller am Projekt Beteiligten fand am Gymnasium Voerde statt. Die kleineren Teilnehmer vergnügten sich an der Spielküche, die größeren beim Tischtennis. Natürlich wurde nach Herzenslust geschlemmt. Alle Beteiligten ließen es sich schmecken.

(RP)
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