Voerde Sehnsuchtsvolles Warten in Dur und Moll

Voerde · MGV Eintracht Spellen 1920, Schlüsselfiguren und TonArt geben eindrucksvolles Konzert in Spellener Pfarrkirche.

 Der MGV Eintracht Spellen mit Annemieke Schwarzenegger (Cello) unter der Leitung von Martina Klemm in der Kirche Sankt Peter.

Der MGV Eintracht Spellen mit Annemieke Schwarzenegger (Cello) unter der Leitung von Martina Klemm in der Kirche Sankt Peter.

Foto: Bernd Obermann

"Alles beginnt mit der Sehnsucht", so die nachdenklich stimmenden Worte von Pfarrer Wilhelm Kolks. Das Adventskonzert in der katholischen Pfarrkirche Sankt Peter stand am Sonntagabend unter dem Thema "Das Warten in dieser Welt". Am Adventskranz brannten zwei Kerzen. Erwartungsvoll begrüßte das Publikum die zahlreichen Sängerinnen und Sänger der drei Chöre MGV Eintracht Spellen 1920, Schlüsselfiguren und TonArt. "Worauf warten wir überhaupt noch", fragte Kolks die Zuhörer der voll besetzten Kirche. Und er erklärte, dass das erste Lied "Wie soll ich dich empfangen", gesungen von den drei Chören gemeinsam, auf einem alten Text von Paul Gerhard beruht. 1653 geschrieben, kurz nach dem 30-jährigen Krieg, macht der Text bewusst, welches Elend in der Welt erfahrbar ist.

Die Chöre wechselten sich in der Melodieführung ab. Die Männerstimmen stark und klar, die Frauenstimmen zarter, das Gesamtbild berührte das Publikum. Unter der Gesamtleitung von Dirigentin Martina Klemmt sang der junge Chor Schlüsselfiguren melancholisch in D-Moll, begleitet von Annemieke Schwarzenegger am Cello und Bernhard Bücker am Klavier. Text und Melodie weckten die Sehnsucht nach Frieden und Ruhe. Der Männergesangsverein trug "Maria durch ein Dornwald ging" mit reichem Erfahrungsschatz und hoher Stimmqualität vor. "Die einfachen Lieder sind oft die schönsten", sagte Martina Klemm.

Die Karten zum alljährlichen Konzert der drei Chöre seien am ersten Tag schon ausverkauft gewesen, wusste Mitorganisator Martin Klemmt. Aisha Hemming, begleitet von Klavier und Cello, sang das französische Lied "Cantique de Noel" als eindrucksvollen Kontrast zu den Chören, ebenso in dem Stück "Laudate Dominum" von Mozart zeigte die ausgebildete Sopranistin ihr ganzes Können.

Aber auch der Chor TonArt beeindruckte mit klaren Stimmen und ausgewählten Liedtexten. Mitreißend und voll im Klang war das Stück "Celtic Advent Carol", amerikanischen Ursprungs. TonArt und Schlüsselfiguren sangen hier gemeinsam und die keltischen Klänge erfüllten die Kirche bis in den letzten Winkel.

Man mochte mehr davon hören, so berührend klang die Melodie. Bei den Variationen des Lieds "Tochter Zion" spielte Bernhard Bücker am Klavier die ganze Vielfalt Beethovens Improvisationen. "Die Leute waren damals hingerissen", so Bernhard Bückers Kommentar zu dem Stück.

Und er sprach den vielen Menschen in Sankt Peter, die an diesem Abend gekommen waren, mit diesen Worten aus der Seele.

(RP)
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