Dinslaken So will Koalition im Kreistag 11,6 Millionen sparen

Dinslaken · Weil sie Kreiszuschuss für Burghofbühne streichen wollen, müssen CDU, Grüne und FDP/VWG viel Kritik einstecken.

WESEL In den sozialen Netzwerken müssen Frank Berger (CDU), Hubert Kück (Grüne) und Heinz Dams (FDP/VWG) derzeit mächtig Kritik einstecken. Grund ist der Antrag der Koalition im Weseler Kreistag, ab 2017 den Kreiszuschuss für das in Dinslaken beheimatete Landestheater Burghofbühne in Höhe von knapp 300 000 Euro zu streichen. Nun wird schon das Ende der auf Finanzspritzen angewiesenen Burghofbühne befürchtet, die sich vor allem mit der Inszenierung von Kinder- und Jugendstücken einen Namen gemacht hat.

"Wir machen auf das Grundproblem aufmerksam und rütteln jetzt Leute wach, die möchten, dass die Burghofbühne erhalten bleibt", sagte gestern CDU-Fraktionschef Frank Berger vor Journalisten. "Vielleicht werden nun LVR-Mittel für das Landestheater bereitgestellt."

Berger, Kück und Dams haben gestern Abend auch deutlich gemacht, warum der Kreis künftig einen Teil der freiwilligen Mittel im kulturellen und sozialen Bereich einfach nicht mehr zahlen könne: "Unser Ziel ist es, den Hebesatz der Kreisumlage bei 41,8 Prozent zu belassen. Das muss sein, um die Städte und Kommunen und deren Bürger nicht noch weiter zu belasten", ist sich das Trio einig. Der Kreiskämmerer geht bislang noch davon aus, dass die Kreisumlage um zwei auf 43,8 Prozent steigen muss, um alle Aufgaben bewältigen zu können. Das hätte für Dinslaken beispielsweise zur Folge, dass die Stadt 2016 drei Millionen Euro zahlen müsste.

Um die Kreisumlage stabil zu halten, müssen insgesamt 11,6 Millionen Euro gespart werden. Gut 2,2 Millionen haben die Koalitionspartner schon vor der Einbringung des Etats am 10. Dezember im Kreistag durch Streichungen, Kürzungen das Einfrieren von Geldern sowie Erhöhung von verschiedenen Beiträgen zusammenbekommen. Dabei legen Berger, Kück und Dams Wert darauf, dass man sich keine Entscheidung leicht gemacht habe und man beispielsweise an den Etats der Berufskolleg- und der Förderschulen nicht rütteln werde. Auch Zuschüsse für Demenzberatung oder die Verbraucherzentrale blieben unangetastet. "Aber es gibt zweifelsohne wichtige Beratungsstellen, die nicht vom Kreis, sondern von Kliniken bezahlt werden müssten", so Kück.

Um bis zur Verabschiedung des Haushaltes im März so viel wie möglich zu sparen, soll geprüft werden, ob freie Stellen beim Kreis erst nach einer gewissen Zeit neu besetzt werden könnten. Und Experten der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) sollen schauen, ob Arbeitsabläufe beim Kreis mit seinen 1200 Mitarbeitern nicht noch optimiert werden könnten. Berger: "Wir wissen nicht, ob wir unser Ziel erreichen, aber wir versuchen es."

(RP)
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