Dinslaken Sorge um die Dinslakener Altstadt

Dinslaken · Ein Schandfleck in der Altstadt soll verschwinden, Ein Investor steht bereit. Das ist eigentlich eine gute Nachricht. Inzwischen gibt's aber auch besorgte Stimmen.

 Nach dem Abriss der alten Gebäude soll auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Brück-, Kolping- und Duisburger Straße ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Heute beschäftigt das Thema den Planungsausschuss.

Nach dem Abriss der alten Gebäude soll auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Brück-, Kolping- und Duisburger Straße ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Heute beschäftigt das Thema den Planungsausschuss.

Foto: Büttner

Jahrelang gammelte das Grundstück rund um die ehemalige Altstadthalle vor sich hin. Dann gelang es, einen Investor für das Gelände zu interessieren. Inzwischen hat der Straelener Unternehmer Herrmann Tecklenburg das rund 2000 Quadratmeter große Gelände gekauft und plant dort ein Wohn- und Geschäftshaus. Das, so fürchtet die SPD und macht sich zum Fürsprecher besorgter Stimmen aus der Altstadt, könnte ein "viergeschossiger Brachialbau" werden, der nicht ins Umfeld passen würde. Heute beschäftigt das Thema den Planungsausschuss. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung will der Investor seine Überlegungen vorstellen.

Dinslaken: Sorge um die Dinslakener Altstadt
Foto: Büttner, Martin (m-b)

"Natürlich geht es bei solchen Investitionsvorhaben immer auch um die Abwägung zwischen städtebaulichen Aspekten und dem, was für einen Investor wirtschaftlich darstellbar ist. Aber es ist auch klar, dass wir an dieser Stelle keine x-beliebige Bebauung zulassen können", erklärte gestern Baudezernent Dr.Thomas Palotz. Der alte Bebauungsplan, der heute wohl so nicht mehr aufgestellt würde, lässt laut Palotz Interpretationsmöglichkeiten, was die Höhe des Gebäudes angeht, zu. Dabei geht es im Wesentlichen um die Frage, ob über den erlaubten drei Geschossen noch ein Dachgeschoss als Vollgeschoss möglich ist.

"Wir müssen sehen, dass wir eine Staffelgeschossbauweise hinbekommen, die einen verträglichen Übergang zu den niedrigeren Bauten an der Brückstraße und der Duisburger Straße möglich macht", sagte Palotz dazu. Auch könne es nicht sein, dass an der Stelle ein monolithisches Bauwerk entsteht, das das Bild der Altstadt nicht widerspiegelt. Nach Palotz Ansicht braucht das Gebäude eine vertikale Gliederung mit Versprüngen und einen Wechsel der Baumaterialien.

In der vergangenen Woche haben die städtischen Planer ihre Überlegungen mit Vertretern des Investors diskutiert und dabei laut Palotz den Eindruck bekommen, dass auf deren Seite durchaus Kompromissbereitschaft erkennbar gewesen sei. "Wenn die Planungen, die heute der Politik vorgestellt werden, so ausfallen, wie wir das abgesprochen haben, dann könnte ich sie unterstützen", sagte der Baudezernent. Das letzte Wort habe aber ohnehin die Politik.

Rund 11,5 Millionen Euro will Tecklenburg in den Neubau investieren. Auf dem Gelände zwischen Brück-, Kolping- und Duisburger Straße soll, so hatte es das Straelener Unternehmen angekündigt, "ein schickes Wohn- und Gewerbehaus" mit Tiefgarage entstehen. Ins Erdgeschoss sollen Diensteister und ein gastronomisches Angebot einziehen. In den oberen Etagen sollen attraktive Eigentumswohnungen Platz finden. Wenn die Politik grünes Licht gibt, könnte der erste Spatenstich noch in der zweiten Jahreshälfte getan werden.

(RP)
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