Dinslaken Sparkasse: Politik will alle Optionen geprüft wissen

Dinslaken · Noch herrscht Ungewissheit darüber, wo die 35-Millionen-Euro-Finanzspritze für das Geldinstitut herkommen soll.

"Die Dinge sind längst noch nicht entscheidungsreif." Das Fazit von CDU-Fraktionschef Heinz Wansing nach einer Informationsveranstaltung, in der Sparkassendirektor Rolf Wagner und Bürgermeister Dr. Michael Heidinger den Dinslakener Ratsvertretern über die finanzielle Situation des Geldinstituts berichteten, teilen mehr oder weniger alle Teilnehmer. Wie berichtet, benötigt die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe, nachdem sie für das Jahr 2014 einen Verlust in einer Höhe zwischen sieben und neun Millionen Euro ausweisen muss, eine Finanzspritze von mindestens 35 Millionen Euro.

"Wir müssen erst einmal genau wissen, welche Optionen wir haben", sagte Wansing. Auf jeden Fall werde es den Bürgern nur schwer zu vermitteln sein, wenn sie als Steuerzahler für die Finanzprobleme der Sparkasse haftbar gemacht werden sollten. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Buchmann sieht noch keine Entscheidungsgrundlage. Ergebnis des Gesprächs sei, dass nun erst einmal alle möglichen Alternativen von einem Einstieg des Kreises bis hin zu einer Fusion mit anderen Sparkassen und die Vor- und Nachteile dieser Optionen dargestellt werden müssten. Das soll bis zur Ratssitzung im März erfolgen. Bevor diese Fragen nicht geklärt sind, hält auch der Vorsitzende der Unabhängigen Bürgervertretung (UBV) jede konkrete Stellungnahme für verfrüht. "Bei der Informationsveranstaltung haben wir nicht viel mehr erfahren, als uns ohnehin schon bekannt war", sagte Heinz Brücker.

Auch Gerd Baßfeld, Sprecher der Linken im Dinslakener Rat, hält die Informationspolitik des Bürgermeisters bislang für wenig hilfreich. "Nach der Veranstaltung am Montag sind wir jedenfalls insoweit klüger, als dass wir wissen, dass man uns nicht alles sagen will", sagte Baßfeld gestern. Seine Fraktion müsse das Thema noch intensiv diskutieren und werde auch das Gespräch mit den Parteifreunden auf Kreisebene suchen. Klar sei für die Linken aber auf jeden Fall, dass es zu keiner zusätzlichen Belastung für den Bürger kommen dürfe.

Die Grünen, so ihre Fraktionschefin Lilo Wallerich, hätten nach der Informationsveranstaltung noch keine Gelegenheit dazu gehabt, über das Thema zu reden. Als Mitglied des Verwaltungsrats habe sie selbst keine Informationen bekommen, die sie noch nicht gekannt hätte.

In den nächsten Wochen gebe es Gespräche und Verhandlungen auf allen Ebenen und man müsse abwarten, was dabei herauskäme. Sie sei zuversichtlich, dass am Ende ein gutes Ergebnis stehe. Ihrer Ansicht nach, so Wallerich, werde es auf eine Fusion mit anderen Sparkassen hinauslaufen, "in welcher Konstellation" auch immer. "Das ist nicht schön, ich hätte mir das anders gewünscht, aber da müssen wir jetzt durch", sagte die Grüne.

(RP)
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