Voerde SPD legt sich auf Gesamtschule fest

Voerde · Sitzung des Voerder Arbeitskreises Schule endet ohne Empfehlung für den Schulausschuss. CDU-Fraktion sieht noch großen Beratungsbedarf. Sozialdemokraten und Linke dagegen haben sich bereits entschieden.

 Das Gebäude der alten Gesamtschule könnte für die neu zu gründende Gesamtschule genutzt werden. Umbauten wären allerdings erforderlich.

Das Gebäude der alten Gesamtschule könnte für die neu zu gründende Gesamtschule genutzt werden. Umbauten wären allerdings erforderlich.

Foto: Banski

Mit Zahlen, Daten und Fakten zur Schulthematik, "objektiv und neutral dargestellt", so Schuldezernentin Simone Kaspar, wartete die Verwaltung in der Sitzung des Arbeitskreises Schule auf. Auch ging es um die genehmigungsrechtlichen, schulfachlichen und finanziellen Aspekte zur möglichen Gründung einer neuen Gesamtschule. Eine Beschlussempfehlung für den Schulausschuss zur künftigen Ausrichtung der Voerder Schullandschaft sprach das Gremium nicht aus. Die Thematik wird nun in den Fraktionen weiter vertieft.

Voerde: SPD legt sich auf Gesamtschule fest
Foto: Büttner, Martin (m-b)

Großen Beratungsbedarf hat die CDU. Alle Fraktionsmitglieder sollen auf den gleichen Wissensstand gebracht werden, erklärte gestern der christdemokratische Fraktionschef Georg Schneider, der sich nicht sicher war, ob eine Sitzung für die Beratungen ausreichen werde. Die Christdemokraten haben sich noch nicht festgelegt. Vieles sei noch zu klären und zu berücksichtigen, zumal es bei den notwendigen Investitionen um große Summe von bis zu zwölf Millionen Euro gehe. Auch müsse der Elternwille berücksichtigt werden, wie Schneider sagte. Er erinnerte daran, dass die geplante Elternbefragung noch ausstehe. "Im Vordergrund steht die Ausbildung unserer Kinder", sagte Schneider, denen ein breit gefächertes schulisches Angebot gemacht werden müsse. Zudem steht für den Christdemokraten fest, dass die Kommune nach der zu treffenden Entscheidung keinen weiteren Versuch auf schulischem Gebiet habe. "Was wir jetzt entscheiden, muss auf allen Ebenen passen." Aus seiner Skepsis gegenüber der Neugründung einer Gesamtschule macht Schneider keinen Hehl. Denkbar sei allerdings eine Gesamtschule in Caritas-Trägerschaft, dann könnte die Realschule weiterbestehen.

Die SPD hingegen hat sich offenbar bereits festgelegt und will sich für eine Gesamtschulneugründung stark machen. Wie Bastian Lemm, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, gestern erklärte, dürfe es keine Experimente mehr geben, der Rat müssegeschlossen hinter der zu treffenden Entscheidung stehen. "Die Eltern müssen wissen, was auf sie zukommt", sagte Lemm. Er verwies darauf, dass das bisher vorgestellt Zahlenmaterial eindeutig gewesen sei und die Sozialdemokraten in ihrer Ansicht zur Gründung einer neuen Gesamtschule bestätigt habe. Zudem gebe es wenig Handlungsspielraum.

Auch von der Fraktion Die Linke wird das Modell der Gesamtschulneugründung favorisiert, wie Fraktionsvorsitzender Joachim Kinder erklärte. "Wir gehen den Weg einer Neugründung mit", sagte er. Dies sei auch der Wille der Bevölkerung. Eine Gesamtschule in Trägerschaft der Caritas stellt für ihn keine Lösung für die Voerder Problematik dar. Die Umsetzung des Caritas-Konzeptes sei nicht transparent geworden.

Mit der Thematik wird sich der Voerder Schulausschuss in seiner nächsten Sitzung befassen. Er tagt das nächste Mal in öffentlicher Sitzung am Mittwoch, 13. August, im Rathaus.

(RP)
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