Voerde Sperrmüll wächst zu einem Berg

Voerde · Alte Matratzen, ausgediente Möbel, Kartons und noch einiges mehr. An der Schlesierstraße türmt sich mittlerweile der Unrat. Anwohnerinnen wollen Situation nicht weiter hinnehmen. Stadt ist nicht zuständig, will aber versuchen zu helfen

 Dieser Sperrmüllberg türmte sich gestern an der Schlesierstraße.

Dieser Sperrmüllberg türmte sich gestern an der Schlesierstraße.

Foto: Joosten

Gabriele Preuschoff reicht es. Die Möllenerin findet den Anblick, der sich ihr tagtäglich als Anwohnerin der Schlesierstraße bietet, unhaltbar: Ausgediente Möbel, Türen, Matratzen, Lampenschirme, Bauschutt, eine Autositzbank und mehr türmen sich auf einem Privatgrundstück unweit der Königsberger Straße zu einem beachtlichen Haufen. Seit mindestens zwei Monaten liege der Abfall dort in dieser Menge. Das Problem, dass auf der kleinen Fläche immer wieder Sperrmüll abgelegt wird, währt ihr zufolge aber schon viel länger - "etwa zwei Jahre".

Dieses Jahr aber sei der "Höhepunkt, seit Ostern sei die "Müllkippe" immer da, berichtet eine weitere Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Beide Frauen wissen nicht, an wen sie sich mit dem Problem wenden sollen, ihnen ist nicht bekannt, wer Eigentümer des privaten Grundstücks ist. Auch kennen sie den oder die Verursacher des Sperrmüll-Berges nicht. Der Abfall werde nachts abgestellt, sagt Gabriele Preuschoffs Nachbarin: "Wenn man morgens schaut, ist der Haufen größer." Sie findet das Vorgehen "feige", weil man den- oder auch diejenigen so nicht direkt ansprechen kann. Sie schämt sich, wenn sie Besuch bekommt.

Das Problem sei, dass der Haufen wiederum andere animiere, noch etwas dazu zu legen. Die beiden Frauen fragen sich, worin das Hindernis liegen könnte, den Sperrmüll anzumelden und abholen zu lassen. Die Entsorgung ist kostenlos. Außerdem besteht in Voerde die Möglichkeit, Sperrmüll zur Annahmestelle an der neuen Bühlstraße zu bringen. Die Annahme erfolgt ganzjährig jeweils dienstags von 14 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr, wie der städtischen Website (www.voerde.de/de/dienstleistungen/sperrmuell/) zu entnehmen ist. Dort finden sich auch Infos darüber, was zum Sperrmüll gehört und was nicht. Im Abfallkalender stünden die Termine, sagen die beiden Anwohnerinnen der Schlesierstraße.

Gabriele Preuschoff hat sich mit dem Problem auch an die Stadt gewandt. "Das ist Privatgelände, da können wir nichts machen", habe man ihr dort gesagt. Der Hinweis, sich an den Hausverwalter oder an den Hausmeister zu wenden, half nicht weiter, da beide Anwohnerinnen nicht wissen, wer zuständig ist. Die Stadt ist es jedenfalls nicht, sie sei "nicht handlungsberechtigt", bekräftigte Simone Kaspar, die im Rathaus auch für den Aufgabenbereich Ordnung verantwortliche Dezernentin. Sie äußerte Verständnis für den Unmut: "Das ist ein Ärgernis - natürlich." Die Stadt wolle versuchen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen, sagte Kaspar.

Sie appellierte zudem, solche Situationen im Sinne eines positiven Stadtbildes "schnellstmöglich zu bereinigen". Darüber hinaus kündigte die Dezernentin an, dass die Stadt plant, zum Thema Sperrmüll noch einmal eine Information herauszugeben.

(P.K.)
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