Das Talent vom Vater geerbt

Dinslaken · Der Voerder Tobias Kempe hat Darmstadt 98 mit seinem Freistoßtor in die Fußball-Bundesliga geschossen.

Welche Gefühle hat man gerade mal einen Tag nach dem Aufstieg in die Bundesliga und wo erwische ich Sie denn gerade?

Tobias Kempe Es ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl. Jetzt bin ich da, wo ich immer hin wollte. Dass das ausgerechnet mit Darmstadt passiert ist, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Wir sind gerade auf dem Weg zum Flughafen und feiern unseren Aufstieg auf Mallorca noch bis Mittwoch weiter.

Sie haben in ihrer noch jungen Karriere schon in vielen Vereinen gespielt. Im Nachwuchsbereich nach der C-Jugend bei Dinslaken 09 bei Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen, später bei den Profis in Aue, Paderborn, Dresden und nun Darmstadt. Wo haben Sie am meisten lernen können?

Kempe Ich habe überall Erfahrung mitgenommen. Besonders in Bremen bin ich gereift, was vor allem an den sehr guten Trainern dort lag. In Aue hatte ich ein gutes erstes Jahr, in Paderborn lief es nicht optimal, doch dort habe ich eine Menge Erfahrung sammeln dürfen. Die zwei Jahre Abstiegskampf in Dresden waren wieder ein Stück mehr Erfahrung. Nach dem Abstieg mit Dynamo gab es nicht so viele Anfragen, doch Darmstadt hat an mich geglaubt und ich habe es jetzt allen Kritikern gezeigt, dass ich das Zeug zu einem erstklassigen Spieler habe.

Gab es schon Kontakt zu Ihrem Bruder Dennis, der ja nun mit dem Karlsruher SC gegen den HSV in der Relegation um den Aufstieg spielt.?

Kempe Wir haben sofort nach dem Abpfiff miteinander telefoniert. Er war ja in den letzten Wochen mit einem Muskelbündelriss schwer verletzt, gehört aber wieder zum Kader in Karlsruhe. Ich habe ihm für die beiden Spiele viel Glück gewünscht und glaube, dass es in der nächsten Saison in der ersten Liga ein Bruderduell geben wird, weil, der HSV einfach mal fällig ist.

Was macht der Profi Tobias Kempe, wenn er mal nicht auf dem Trainingsplatz steht oder um Punkte spielt?

Kempe Ich bin seit vergangenem Jahr verheiratet und seitdem ein echter Familienmensch geworden. Zu Hause kann ich abschalten, besonders dann, wenn ich mit meiner Frau und unseren beiden Hunden unterwegs bin.

Gibt es noch Verbindung zu Ihrer Heimat Voerde?

Kempe Natürlich gibt es die. Ich weiß, wo ich herkomme. Mein Vater lebt noch dort und ich nutze jede Gelegenheit zu einem Besuch.

Woran erinnern Sie sich denn besonders gerne, gab es auch unschöne Dinge in ihrer Jugend?

Kempe Der Fußball hat schon in meiner frühesten Jugend unser Leben bestimmt. Ich habe das Talent von meinem Vater geerbt, bin gesund und würde alles genau so wieder machen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE BERND VENNEMANN, ENGLISCHLEHRER VON TOBIAS KEMPE AN DER REALSCHULE VOERDE

(RP)
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