Lokalsport Für Hiesfeld zählen nur drei Punkte

Dinslaken-Hiesfeld · Der TV Jahn setzt sich im Abstiegsduell der Oberliga gegen den Aufsteiger TV Kalkum/Wittlaer selbst unter Erfolgsdruck.

 Ekin Yolasan ist nach seiner Verletzung wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen und dürfte seinen Platz im Mittelfeld am Sonntag sicher haben.

Ekin Yolasan ist nach seiner Verletzung wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen und dürfte seinen Platz im Mittelfeld am Sonntag sicher haben.

Foto: Heiko Kempken

Jörg Vollack war vor seiner Trainerlaufbahn selbst Spieler. Wenn sich ein Wechsel auf der Trainerbank andeutete, teilte sich die Mannschaft in drei Gruppen: Eine befürwortete es, dass der Coach seinen Stuhl räumt, eine bedauerte den Schritt und für den Großteil gehörte der Abschied zum Fußballgeschäft dazu. So war auch die Reaktion beim TV Jahn Hiesfeld, als Vollack am Donnerstagabend erstmals nach seinem eigenen angekündigten Rücktritt zum Jahreswechsel vor die Mannschaft trat. Die baldige Trennung darf für die letzten vier Partien jedoch nicht zur Belastung werden, denn die abstiegsbedrohten "Veilchen" stehen bis zur Winterpause unter enormen Erfolgsdruck.

Das morgige Kellerduell gegen den Vorletzten, Aufsteiger TV Kalkum-Wittlaer, müssen die Hiesfelder unbedingt gewinnen. Vollack fordert nichts anderes als drei Punkte: "Das liegt nicht am mangelnden Respekt vor dem Gegner, sondern ist der Situation geschuldet", meint der 50-Jährige. Die aktuelle Ausgangslage in der Oberliga sieht auch momentan bedrohlich aus. Der TV Jahn rangiert mit 13 Zählern auf Platz 16, verlor die vergangenen beiden Meisterschaftsspiele gegen Hönnepel (1:5) und Düsseldorf-West (2:4). "Die Art und Weise der Niederlagen ist nur schwer zu erklären. Man sieht, dass das Selbstvertrauen fehlt und der Zustand unbefriedigend ist. Wenn es auf dem Platz nicht läuft, hängen wie nach dem 1:1 in Düsseldorf sofort die Köpfe. Die erfahrenen Leute sind dann jetzt gefragt, die anderen verbal wieder zu pushen", sagt der Trainer.

Mit den erfahrenen Leuten meint Vollack die Innenverteidiger Kevin Corvers und Maik Goralski sowie Stürmer Danny Rankl. Das Problem: Auch an dem Trio ist die Krise nicht spurlos vorbeigegangen. Kapitän Corvers ist seit Monaten nicht mehr in der Verfassung von früher, mit der auch eine Liga höher hätte spielen können. An seiner Seite hinterlässt auch Goralski nicht immer den sichersten Eindruck. Die gesamte Abwehrleistung beim SC West bezeichnete der Trainer als "abenteuerlich". Goralski muss jedoch zugutegehalten werden, dass es für den erst 23-Jährigen die erste Saison in Hiesfeld ist. Und Rankl? Dem sensiblen Torjäger werden Wechselabsichten zum Aufstiegsaspiranten KFC Uerdingen nachgesagt und seine Vorstellung in Düsseldorf war auch für Vollack "ganz schwach".

Mit dem Neuling aus Kalkum-Wittlaer stellt sich nun ein Gegner im Mühlendorf vor, der groß gewachsene Spieler in seinen Reihen hat, taktisch diszipliniert und defensiv spielt. Torgefahr kommt meist nach Kontern auf. Während der TV Jahn in Düsseldorf 2:4 unterging, tankte der Aufsteiger durch ein 4:2 in Fischeln frisches Selbstvertrauen für den Abstiegskampf. Bei zwei Punkten Rückstand würden die Gäste bei einem weiteren Sieg in der Tabelle an den "Veilchen" vorbeiziehen. "Es wird nur knallhart über das Körperliche gehen. Der Sieg ist ein Muss", fordert Vollack, der um den angeschlagenen Gino Mastrolonardo bangt.

(gaa)
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