Lokalsport Michael Jung trumpft in Hünxe auf

Hünxe · Olympiasieger gewann zum Auftakt der Hünxer Vielseitigkeitstage gleich die Geländeprüfung der Klasse A.

 Auch in der Dressur zeigte Olympiasieger Michael Jung gestern schon seine ganze Klasse und und belegte mit auf Leopin in der Zwei-Sterne-Prüfung am Ende Platz zwei.

Auch in der Dressur zeigte Olympiasieger Michael Jung gestern schon seine ganze Klasse und und belegte mit auf Leopin in der Zwei-Sterne-Prüfung am Ende Platz zwei.

Foto: Heinz Kunkel

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren wurde Michael Jung an seinem 30. Geburtstag in London Olympiasieger mit der Mannschaft und holte gleichzeitig auch Gold in der Einzelwertung. 2014 klingt der Juli für den Ausnahmereiter etwas beschaulicher aus. Bei den zehnten Hünxer Vielseitigkeitstagen sind Rummel und Anforderungen sicher nicht so groß wie seinerzeit im Londoner Greenwich Park, Erfolg hat der Mann aus Horb in Baden-Württemberg aber auch im Golddorf.

Für Jung ging es gestern gleich gut los. Mit "fischerincantas" siegte der gerade noch 31-Jährige gleich im ersten Wettbewerb des Turnierwochenendes, der Geländeprüfung Klasse A**. Der Freitag hätte tatsächlich kaum besser beginnen können für das Aushängeschild der Hünxer Jubiläumsausgabe, denn mit dem Legal Legend-Sohn "Leopin" setzte sich Jung kurz darauf auch noch in der Dressur an die vorläufige Spitze der Zwei-Sterne-Prüfung. Der sächsische Wallach, der 2012 schon die renommierte Vier-Sterne-Prüfung in Luhmühlen gewann, soll nach einer Verletzungspause behutsam wieder aufgebaut werden.

Joachim Jung, langjähriger Trainer seines Sohnes und oft als ganz wichtiger Mann hinter dem Erfolg bezeichnet, beobachtete den Auftritt im Dressurviereck wohlwollend und vollkommen entspannt: "Für uns geht es bei solchen Veranstaltungen wie hier in Hünxe natürlich nicht vorrangig darum, zu gewinnen. Solche ländlichen Turniere sind vor allem wichtig, um unsere Nachwuchspferde heranzuführen", erklärte Jung, "die Dressurvierecke sind schön angelegt, und der Boden im Gelände ist auch gut, ein bisschen trocken vielleicht."

Der erfahrene Reitlehrer findet es sehr schade, "dass viele kleine Turniere ein bisschen vom Aussterben bedroht sind. Aber gerade bei den Geländestrecken ist der Aufwand ja auch immens", weiß Jung.

Ein Aufwand, den der Gastgeber RuF Hünxe mit seinen vielen freiwilligen Helfern immer noch gerne stemmt. Die letzten Tage waren noch einmal richtig arbeitsintensiv, seit gestern können es auch die mittlerweile sehr erfahrenen Organisatoren etwas ruhiger angehen lassen: "Was jetzt noch kommt, ist alles Routine", lachte der RuF-Vorsitzende Dieter Heisterkamp. Nach dem Unfalltod des jungen deutschen Vielseitigkeitsreiters Benjamin Winter vor einigen Wochen in Luhmühlen wurde das Gelände unter Aspekten der Sicherheit noch einmal etwas verändert. Einige ganz neue oder umgebaute Sprünge gibt es in diesem Jahr. "Die Strecke ist jetzt noch etwas runder zu reiten", sagt Parcourschef Karl-Heinz Nothofer, der das Gelände gestern Mittag noch einmal Landestrainer Jarno Debusschere zeigte. Der Belgier war beeindruckt: "Eine sehr schöne und pferdefreundliche Strecke."

Denn heute steht auf dem Gutshof "Glückauf" der große Geländetag auf dem Programm, der wieder weit mehr Zuschauer an den Sternweg locken dürfte als noch gestern. Wenn heute um 11 Uhr die Teilnehmer der Ein-Sterne-Prüfung starten, sollte es schon wesentlich voller sein. Am Nachmittag bei der Zwei-Sterne-Prüfung (ab 14.30 Uhr) werden noch mehr Zuschauer erwartet. Als Zweitplatzierter gehen Michael Jung und "Leopin" dabei heute ins Gelände. Die Führung haben nach der Dressur Pia Münker und Louis inne, die gestern als vorletztes Duo in das Viereck gingen. Auch Jens Hoffrogge vom RV Lippe-Bruch-Gahlen hat als Vierter mit "Rittersporn" gute Chancen, zum dritten Mal in Folge Rheinischer Meister zu werden.

(RP)
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