Lokalsport MTV kämpft sich zum Erfolg über die Adler

Dinslaken · Nach zähem Beginn noch ein 27:22 (14:13) über eine selbstbewusst auftretende Moerser Mannschaft. Zu viele Chancen ausgelassen.

 Ein konzentrierter Philipp Tuda bei einem seiner drei Siebenmeter, die er jeweils scher verwandelte. Hinter ihm lauert der Moerser Yannik Francois .

Ein konzentrierter Philipp Tuda bei einem seiner drei Siebenmeter, die er jeweils scher verwandelte. Hinter ihm lauert der Moerser Yannik Francois .

Foto: Lars Fröhlich

Der Gang des MTV Rheinwacht Dinslaken durch die Handball-Verbandsliga wird kein Selbstläufer. Das musste die neu formierte Mannschaft bereits in den ersten Spielen der Saison erfahren, gestern war es in eigener Halle gegen die HSG Moerser Adler nicht anders. Dass am Ende noch ein sicherer 27:22 (14:13)-Erfolg heraussprang war allein der Tatsache zu verdanken, dass sich die Spieler an den eigenen Haaren aus dem zu Beginn der Partie entstandenen Sumpf zogen.

"Wir hatten in der Abwehr zunächst überhaupt keine Abstimmung, haben den Gegner immer wieder zu leichten Toren eingeladen und vergeben dazu noch im Angriff viele gute Möglichkeiten", kritisierte Trainer Burkhard Bell hinterher auch das Auftreten seiner Truppe.

Die fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel und lief in der ersten Viertelstunde stets einem Rückstand hinterher. Der war sogar zweimal - 2:6 und 3:7 - bis auf vier Tore angewachsen, weil in der Abwehr einfach nicht schnell genug rausgerückt wurde, die Moerser mit dem wurfgewaltigen Etienne Bernaisch an der Spitze dem zunächst im Dinslakener Tor stehenden Trainer-Sohn Niklas Bell ein ums andere Mal keine Chance zur Abwehr ließen. Doch dann besann sich die Mannschaft auf ihre kämpferischen Qualitäten. Das war auch bitter nötig, weil gestern mit Florian Körner und Sebastian Brandscheid zwei Akteure ihrer Normalform weit hinterherhinkten.

Doch nach knapp 20 Minuten war der Ausgleich geschafft (8:8), danach ging der MTV erstmals in Führung. Doch bis zur Pause blieb es eng, auch weil Körner beim Stande von 10:10 einen Siebenmeter weit über den von Tobias Kokott glänzend gehüteten Moerser Kasten warf. Trotzdem reichte es zur Pause zu einer knappen Führung.

""Wir haben es in der zweiten Halbzeit zunächst mit einer 5:1-Formation in der Abwehr versucht, doch als das auch nichts half, musste ich zum letzten Mittel greifen", sagte Burkhard Bell. Das war für ihn die Manndeckung für den Moerser Spielmacher Steffen Pitzen, dem damit fast die gesamte Wirkung genommen wurde. Trotzdem blieb es eine zähe Sache, was auch daran lag, dass zu viele gute Gelegenheiten liegen gelassen wurden, selbst eine doppelte Überzahl beim Stande von 18:17 zu keinem Tor führte. Nervenstark zeigte sich in dieser Phase wenigstens Mittelmann Philipp Tuda, der in Abwesenheit von Bastian Schwengers abwechselnd mit dem gestern stark verbesserten Frederik Bell Regie führte. Tuda verwandelte nämlich alle drei von ihm geworfenen Siebenmeter sicher.

"Am Ende haben wir auch nicht genug Tempo gemacht, als die Kräfte bei den Moersern merklich nachließen", fand Coach Bell ein weiteres Haar in der Suppe. Doch da Bernaisch nun gegen einen überragenden Aaaron Mertineit kaum noch traf und der eingewechselte Aljosha Akuinor zu ungestüm auftrat, bauten die MTVer ihren Vorsprung bis zum Ende noch Tor um Tor aus.

MTV: N. Bell, Mertineit;: d'Auria (1), Jankowski (8), E. Schwengers (1), Brandscheid (1), Ahls, Enders (2), Höffner, Reede (1), F. Bell (4), Körner (3/2), Tuda (6/3).

(RP)
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