Handball MTV und TV Oppum liefern sich einen Krimi

Dinslaken · Glückliches 28:27 (13;15) des Dinslakener Verbandsliga-Spitzenreiters über den Tabellenzweiten. Aaron Mertineit rettet den Sieg.

 Bastian Schwengers führte gestern über weite Strecken im MTV-Spiel Regie. Zudem steuerte er vier Tore zum Erfolg über den TV Oppum bei. Hinter ihm der auch gestern wieder sehr starke Philipp Tuda.

Bastian Schwengers führte gestern über weite Strecken im MTV-Spiel Regie. Zudem steuerte er vier Tore zum Erfolg über den TV Oppum bei. Hinter ihm der auch gestern wieder sehr starke Philipp Tuda.

Foto: Heiko Kempken

Entsetzte Gesichter auf der Bank des MTV Rheinwacht und bei den Fans des Handball-Verbandsligisten, als es zwölf Sekunden vor Schluss des Spitzenspiels gegen den TV Oppum einen Siebenmeter für die Krefelder gab. 28:27 stand es da für die Mannschaft von Burkhard Bell. Die Entscheidung zum Strafwurf der beiden zwar nicht immer guten, aber konsequenten Schiedsrichter Markus Johnen und Carsten Müller war eine kuriose Situation vorausgegangen. Die Oppumer waren in Ballbesitz, als mit dem langen Pass auf ihren völlig freistehenden Rechtsaußen gleichzeitig der Pfiff vom Kampfrichtertisch kam. Oppums Trainer Ljubmir Cutura wollte eigentlich die grüne Karte für eine Auszeit hinlegen, tat das aber nicht, als er die vielversprechende Chance für sein Team sah. Der Pfiff kam trotzdem, die Entscheidung 'Siebenmeter' folgerichtig.

Doch genau in dieser Situation wurde Aaron Mertineit zum Helden des Spiels. Der Dinslakener Torhüter, der bereits zuvor einen der sechs Siebenmeter für die Krefelder gehalten hatte, wehrte auch diesen Strafwurf ab - und der MTV hatte die Begegnung zweier gleichwertiger Mannschaften mit 28:27 (13:15) für sich entschieden. Damit hat die Mannschaft nun drei Punkte Vorsprung auf ihren direkten Verfolger und kann das nächste schwere Spiel am kommenden Samstag bei Treudeutsch Lank in aller Ruhe angehen.

Erleichterung natürlich auch bei MTV-Trainer Burkhard Bell, der seine Mannschaft wie zuletzt immer direkt nach dem Spiel um sich versammelte: "Wir haben heute gegen einen guten Gegner gezeigt, dass wir auch ein solches Spiel gewinnen können. Allerdings haben wir nicht all das umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten."

Dabei hätte sich Bell nämlich bald verzockt, als er in der ersten Halbzeit bei einer 10:6-Führung plötzlich anfing munter durch zu wechseln. "Ich musste dem einen oder anderen Spieler einfach mal eine Pause geben", versuchte er später seine Maßnahme zu rechtfertigen. Doch der Spielfluss ging völlig verloren, selbst Spieler wie dem gestern wieder sehr starken Philipp Tuda unterliefen einfache Fehler. Aus der sicheren Führung wurde ein 11:12-Rückstand, der bis zur Pause auf zwei Treffer anwuchs.

Im zweiten Abschnitt stand dann wieder durchgängig die Anfangsformation mit Jankowski, Tuda, Schwengers, Enders, Reede und Brandscheid auf der Platte. Lediglich bei den vielen Zeitstrafen ging Enders für Frederik Bell auf die Bank.

Doch bis zur ersten Führung durch Maximilian Reede dauerte es bis zur 52. Minute, bevor die Partie in den Schlussminuten zu einem wahren Krimi wurde. "Ich musste den Siebenmeter einfach halten", meinte Aaron Mertineit hinterher, "denn die Mannschaft hat eine unglaubliche Leistung geboten."

MTV: N. Bell, Mertineit; d'Auria (1), Jankowski (3), Brandscheid (4), Ahls, Enders (2), Schwengers (4), Höffner, Reede (5), F. Bell (1), Körner, Tuda (8/1).

(RP)
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