Fußball Sieg ist gewünscht, aber keine Pflicht

Dinslaken-Hiesfeld · Der TV Jahn Hiesfeld fährt zum ETB Schwarz-Weiß Essen, der als Abstiegskandidat erst 28 Gegentore kassierte.

 Eine zentrale Rolle soll Soufian Rami morgen in der Partie des TV Jahn bei Schwarz-Weiß Essen spielen.

Eine zentrale Rolle soll Soufian Rami morgen in der Partie des TV Jahn bei Schwarz-Weiß Essen spielen.

Foto: Heiko Kempken

Die Statements der Spieler im Trainingslager in der Türkei versprühten die Hoffnung, dass sich der TV Jahn Hiesfeld in der zweiten Saisonhälfte steigern und in der Tabelle klettern würde. Die Akteure machten in der Winterpause schließlich selbst kein Geheimnis daraus, hinter ihren eigenen Erwartungen in dieser Saison bislang zurückgeblieben zu sein - und dennoch legten sie einen Stotterstart in die Rückrunde hin. Vermutlich ist es jetzt auch ein Grund dafür, dass Trainer Jörg Vollack trotz des wichtigen 2:1-Sieges in der Vorwoche gegen die U23 von Rot-Weiß Oberhausen den Ball im Mühlendorf sehr flach hält und nicht von einer Pflichtaufgabe für seine Truppe sprechen möchte, wenn es morgen zum Abstiegskandidaten ETB Schwarz-Weiß Essen geht: "Vielleicht ist es die falsche Erwartungshaltung, einen Sieg von uns vorauszusetzen. Dass die anderen Mannschaften auch etwas können, vergisst man in Hiesfeld schnell."

Auch wenn der ETB im Tabellenkeller der Oberliga steckt und erst 24 Treffer erzielte, ist Vollack der festen Überzeugung, dass es im Uhlenkrug ein "fieses Spiel" wird. "Es ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft, die sehr zweikampfstark ist und körperbetont agiert. Im Hinspiel haben wir uns schon sehr schwergetan und im Pokal sind wir auch nur glücklich weitergekommen. Wir werden schon alles abrufen müssen", meint der Coach, der besonderen Respekt vor der Essener Abwehr zeigt: "Die Torausbeute ist zwar die eines Absteigers, aber dafür arbeitet die Defensive sehr gut. Essen hat erst 28 Gegentore kassiert und das ist schon sehr erstaunlich und auffällig." Das sagt Vollack, weil seinen "Veilchen" bisher zehn Treffer mehr eingeschenkt wurden. "Aber dafür nutzen sie ihre Chancen nicht und ich hoffe natürlich, dass das so bleibt. Denn dann wäre es für uns leichter, unser Vorhaben umzusetzen und die drei Punkte mitzunehmen", sagt der Coach, der sich beim Donnerstagtraining über den Besuch von Kevin Menke freute. Der Offensivspieler brach sich gegen RWO Elle und Speiche, wurde direkt nach der Partie operiert und muss nun vorerst mit zwei Metallplatten im Arm leben. "Er wird wahrscheinlich bis zum Saisonende ausfallen und das ist für uns ein herber Verlust. Man muss es so deutlich sagen, dass er in dieser Saison neben Danny Rankl unsere einzige Konstante vorne war", findet Vollack. Der Coach nimmt deshalb die anderen Spieler in die Pflicht: "Sie können beweisen, dass sie nicht nur Sprüche klopfen können."

Personell stehen beim TV Jahn Dominik Borutzki nach abgesessener Gelbsperre und Fabian Gombarek wieder zur Verfügung, doch dafür sind Jan Pirschel, Michael Ohnesorge und Joel Schoof angeschlagen. Und auch Rankl konnte in dieser Woche nur reduziert trainieren, nachdem er in der Partie gegen Oberhausen kräftig einstecken musste. "Ich würde es mir mal wünschen, dass mehr darauf geachtet wird, was er in jedem Spiel auf die Knochen bekommt", meint Vollack.

(gaa)
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