Handball TVA schwächt sich selbst

Trotz der Rückkehr von Karl-Rudolf Becker bleibt bei den Regionalliga-Handballerinnen aus Walsum einiges beim Alten: Wegen Disziplinlosigkeiten verlor der TVA neben dem Abstiegsduell gegen Leverkusen auch Daniela Rink.

So sehr Karl-Rudolf Becker nach der unnötigen 26:30 (16:15)-Niederlage seiner Regionalliga-Handballerinnen des TV Aldenrade auch kochte – einen Tag nach dem Spiel hatte er sich bereits wieder gesammelt. "Gratulation nach Leverkusen. Sie waren fitter, schneller, ja einfach besser als wir", erklärte Becker. Dennoch dürfte jedem Besucher des so immens wichtigen Abstiegsduells klar sein, dass sich Becker auch gestern angesichts der leichtfertig vergebenen Chance noch nicht beruhigt hatte.

Im Duell Zehnter (TVA) gegen Achter legten die Gastgeberinnen los wie die Feuerwehr – hätten sie Bayer im Falle eines Sieges doch überflügeln können. Immer wieder kamder TVA in diesem Stadium zu leichten Treffern über den Konter oder die zweite Phase. Bis zum 14:9 (22.) lief es für die Becker-Sieben wie am Schnürchen – ehe die Kräfte schwanden und die Zeit des Wechselns begann. Hierdurch kam ein spürbarer Bruch ins Spiel, nur mit Mühe und Not rettete der TVA die Führung in die Kabine.

Im zweiten Abschnitt kippte die Partie dann schnell zugunsten der Gäste, die nach rund zehn Minuten das Kommando vollends übernahmen. In dieser Phase schlichen sich bereits erste Undiszipliniertheiten ein, die sich mit zunehmender Spieldauer häuften. Viel schlimmer wog aber, dass die linke Seite leistungsmäßig gegenüber dem Rest der Mannschaft stark abfiel. "Das war heute in Angriff und Abwehr zu schwach auf dieser Seite", ärgerte sich Becker vor allem darüber, dass die sowohl im rechten Rückraum als auch auf Rechtsaußen mit einer Rechtshänderin besetzten Leverkusenerinnen immer wieder über diese Positionen zu einfachen Treffern kamen.

Rote Karten krönender Abschluss

Als die Partie dann "Spitz auf Knopf" stand, so Becker, agierten auch die Unparteiischen Christian Huckenbeck und Tim König etwas unglücklich. "Wir haben in der Schlussphase fünf oder sech Hinausstellungen kassiert, von denen die eine oder andere sicher etwas fragwürdig war", monierte Becker, der die Niederlage aber keineswegs an den Schiedsrichtern festmachen wollte: "Das war aber nicht entscheidend." Den "krönenden" Abschluss bildete eine "doppelte" Rote Karte: Gerade wieder vollzählig, nachdem der TVA zuvor einige Zeit in doppelter Unterzahl verbringen mussten, kassierte Kerstin Höing ihre dritte Zeitstrafe. Und nur wenige Sekunden später folgte Daniela Rink wegen Schiedsrichterbeleidigung – eine Sperre droht.

(RP)
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