Fußball Verlängerung mit Vollack reine Formsache

Dinslaken · Im Trainingslager in der Türkei spricht der Jahn-Manager über Erwartungen für die Rückrunde.

LARA Der TV Jahn Hiesfeld brach gestern Mittag ins Trainingslager in die Türkei auf. Vom Düsseldorfer Flughafen hob die Maschine in Richtung Antalya ab, nach einem kurzen Bustransfer erreichte der Tross das Fünf-Sterne-Hotel Titanic in Lara, in dem die "Veilchen" bereits vor zwei Jahren zu Gast waren. RP-Mitarbeiter Hendrik Gaasterland begleitet den TV Jahn ins Trainingslager und sprach mit Manager Harald Plank.

Herr Plank, Sie sind bekennender Karnevalist und fahren ausgerechnet über die jecken Tage ins Trainingslager. Werden Sie ein bisschen Karneval und Spaß mit in den Koffer packen oder wird sich Trainer Jörg Vollack durchsetzen, der eine Woche Disziplin und konzentrierte Arbeit von seinen Spielern erwartet?

plank Ich habe schon beim Sitzungskarneval in Köln ordentlich gefeiert und den Straßenkarneval könnten wir noch am Rosenmontag schaffen, aber das geht auch vor dem Fernseher. Vielleicht gibt es ein wenig Altweiberfastnacht in der Türkei, das wird der Trainer mit mir sicherlich nach den geleisteten Trainings- und Testspieleinheiten besprechen. Aber es ist halt ein Trainingslager und keine Mannschaftsfahrt und außerdem eine Woche vor dem Rückrundenstart.

Wie würden Sie das Auftreten der Mannschaft in dieser Saison mit eindeutig mehr Tiefen als Höhen beurteilen?

plank Ich bin mir nicht sicher, ob die Hinrunde jetzt so schlecht war. Wir dürfen nicht vergessen, dass die letzte Saison die beste Spielzeit seit Bestehen des Vereins war. Ich hätte sicherlich gern ein paar Punkte mehr auf dem Konto und auch einige bessere Heimspiele gesehen. Darin liegt in dieser Saison unser Problem. Wir sind eine der besten Auswärtsmannschaften, in den Heimspielen haben wir aber zu viele Punkte verschenkt.

Was kann die Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte besser machen und was fordern Sie für die Rückserie? Wie heißt das endgültige Ziel ?

plank Ich hoffe, dass die Mannschaft den Heimkomplex ablegt und die Rückrundenspiele mit der nötigen Konzentration und mit Siegeswillen angeht. Dann wird Platz vier bis fünf noch möglich sein. Das war ja auch das Minimalziel.

Bei welchen Spielern sehen Sie in der Rückrunde besonderen Steigerungsbedarf?

plank Wir hatten uns bewusst im Sommer vor allem in der Breite besser aufgestellt, weil wir wussten, dass die Liga nochmals stärker wird. Ich denke, dass die Neuzugänge gut in das Konzept von Jörg Vollack passen. Bei Soufian Rami würde ich im Moment sagen, da gibt es noch deutliches Potenzial nach oben.

Spielerisch blieb die Mannschaft unter ihren Möglichkeiten, außerdem bemängelte der Trainer oft die Einstellung seiner Spieler. Steht auch Vollack in der Pflicht, mehr aus der Mannschaft herauszuholen?

plank Natürlich ist das Trainerteam und insbesondere Jörg Vollack gefordert, die Dinge, die er selbst bemängelt, auch abzustellen. Ich sehe das aber nicht so kritisch. Hätten wir zwei Siege mehr auf dem Konto, würde es die Frage nicht geben.

Wie fortgeschritten sind bisher die Planungen für die kommende Saison? Wann werden Sie mit dem Coach verlängern?

plank Der Trainer macht einen sehr guten Job und passt auch menschlich perfekt zu uns, deshalb sehe die Vertragsverlängerung nur als Formsache an. Mit ihm werde ich in der Türkei genügend Gelegenheit haben zu sprechen, wie die neue Saison laufen kann. Bei den Spielern haben wir auslaufende Verträge, bei denen wir genau hinschauen wollen. Es gibt sicherlich auch potenzielle neue Spieler, aber es wäre der falsche Zeitpunkt, jetzt Neuzugänge zu präsentieren, ohne mit dem aktuellen Kader gesprochen zu haben.

Warum verzichteten Sie in der Winterpause auf Neuzugänge, obwohl im Sturm nur Danny Rankl trifft und Stephan Schneider und Benny Schröder den Verein inzwischen verlassen haben?

plank Wir haben mit Danny Rankl den effektivsten Torjäger der Oberliga in unseren Reihen. Mit Spors, Rami, Menke, Hecht, Pütters, Gombarek und den "jungen Wilden" Horstkamp und Kratzer haben wir daneben noch genügend Offensivpotenzial. Hätte ich kein Vertrauen zu den Jungs, hätten wir auf dem Transfermarkt noch was gemacht. Es hat sich aber aus meiner Sicht auch keiner angeboten, der uns weitergeholfen hätte. Spieler wie den ehemaligen togolesischen Nationalspieler Nassirou Ouro-Akpo passen bei uns preislich schon nicht ins Konzept. Und man muss auch sagen, dass die letzten Jahre gezeigt haben, dass man im Winter Glück braucht. Die Verpflichtungen von Dusan Trebaljevac vor zwei Jahren und Benny Schröder letztes Jahr haben nur Geld gekostet und nichts gebracht.

(gaa)
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