Lokalsport Wieder braucht der MTV Anlaufzeit

Dinslaken · Handball: Der Dinslakener Spitzenreiter der Oberliga kommt gegen den Tabellenletzten TuS Lintorf nur langsam auf Touren. Zunächst liegt die Mannschaft zurück, um sich später zu steigern und noch klar mit 27:20 (12:11) zu gewinnen.

 Kein Glück hatte Luca d'Auria in der Anfangsphase mit seinen Würfen von der Außenposition. Auch hier scheitert er am Lintorfer Torhüter Laurits Gerdes. Ganz links der frühere Hiesfelder Christoph Lesch.

Kein Glück hatte Luca d'Auria in der Anfangsphase mit seinen Würfen von der Außenposition. Auch hier scheitert er am Lintorfer Torhüter Laurits Gerdes. Ganz links der frühere Hiesfelder Christoph Lesch.

Foto: Markus Joosten

Immer wieder hatte Harald Jakobs zuletzt vor den vermeintlich schwachen Gegnern der Handball-Oberliga gewarnt. Hatte sich sein MTV Rheinwacht schon zum Abschluss der ersten Serie am letzten Sonntag gegen den Tabellenvorletzten HSG Wesel recht schwer getan, so sollte das zunächst gestern gegen Schlusslicht TuS Lintorf nicht anders sein. Wieder kam der Tabellenführer nur ganz langsam auf Touren, brauchte sage und schreibe fast acht Minuten, um durch den zunächst nicht in der Anfangsformation stehenden Philipp Tuda das erste Tor zu erzielen.

Zu diesem Zeitpunkt führten die wohl selbst etwas überraschten Gäste schon mit 3:0, obwohl auch sie bis zur siebten Spielminute bis zu ihrem ersten Tor gewartet hatten. So blieb die Partie in der ersten Halbzeit eine zähe Angelegenheit, ehe sich die Dinslakener nach dem Wechsel erheblich steigerten und nun gegen doch nachlassende Lintorfer noch einen standesgemäßen 27:20 (12:11)-Erfolg nach Hause fuhren.

Damit vergrößerte die Mannschaft ihren Vorsprung in der Tabelle sogar auf satte sechs Punkte, da Verfolger HG Remscheid am Samstag gegen Unitas Haan nicht über ein 31:31-Unentschieden hinausgekommen war.

Ein kritischer Dinslakener Trainer Harald Jakobs sprach nach der Partie von den vielen vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit und Schwächen in der Abwehr. "Aber nach der Pause haben wir in der Deckung gut gestanden, auch mit Leuten, die auf ungewohnten Posten spielen mussten", meinte Jakobs. Dass sich seine Mannschaft auch erst einmal finden musste, lag auch an der Tatsache, dass zwei ganz wichtige Leute gestern geschont wurden. Abwehrspezialist und Trainersohn Robert Jakobs hatte am Morgen eine doppelte Nachtschicht hinter sich, während Spielmacher Nils Kruse sich mit Oberschenkeproblemen plagte und deshalb eine Pause bekam.

Dafür erhielt Niklas Höffner im Deckungsverbund seine Chance, die er mit einer soliden Leistung auch zu nutzen wusste.

Gleich dreimal hintereinander scheiterte der in der Woche zuvor noch so treffsichere Linksaußen Luca d'Auria am zu Beginn sehr gut reagierenden Lintorfer Keeper Laurits Gerdes, und auch Steffen Hahn oder Maximilian Reede machten es nicht besser. Erst als Philipp Tuda für den indisponierten Jonas Höffner eingewechselt wurde, lief das Spiel des Tabellenführers besser.

Doch es dauerte eine ganze Halbzeit, ehe der MTV das Spiel in den Griff bekam. Noch zweimal (5:8 und 6:9) lag der haushohe Favorit deutlich hinten, bevor sich das Blatt langsam wendete. Das 12:11 zur Pause war dann die erste Führung der Gastgeber überhaupt, die aber nach dem Wechsel kontinuierlich ausgebaut wurde. Jetzt wurde vorne besser getroffen, die Abwehr ließ nicht mehr viel zu, und auch der schon während des ganzen Spiels konstant sichere Marco Banning im Tor verbesserte seine Quote noch. Ganz auszuschalten war die Offensive der Lintorfer allerdings nicht. Besonders der sechsmal erfolgreiche Kreisläufer Andreas Kropp bereitete den Dinslakenern immer wieder Probleme.

"Jetzt beginnt die Saison für uns von vorne", sagte Harald Jakobs hinterher, "schon nächsten Samstag in Neukirchen wird es sehr schwer."

MTV: Banning, Köller; d'Auria, Fischer (3), Backhaus (1), Niehoff, Jonas Höffner, Hahn (5), Reede (7), Lösche, Niklas Höffner (1), Körner (1), Tuda ((9/2).

(RP)
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