Dinslaken Staatsschutz: Zehn Lohberger ausgereist

Dinslaken · Bürgermeister will Politik ausführlich über die Salafisten-Problematik Informieren.

Länger hat die Dinslakener Politik darauf warten müssen, über das Thema Salafismus in Lohberg informiert zu werden, Bürgermeister Heidinger teils gar vorgeworfen, das Problem nicht so recht ernst zu nehmen. Mit einer ausführlichen Vorlage soll die Politik vom Sozialausschuss (4. September) bis zum Rat (30. September) nun auf den Stand der Dinge gebracht werden. In dem Papier erklärt die Stadt, dass die salafistische Szene in Lohberg seit Mitte 2013 im Fokus der Sicherheitsbehörden steht. Verfassungsschutz und Polizei hätten ihre Maßnahmen im Hinblick auf diese Szene abgestimmt und befinden sich darüber im Austausch.

Der Polizeiliche Staatsschutz in Duisburg hat bislang 25 Personen identifiziert, die der salafistischen Szene Lohberg zuzuordnen sind, gegen acht Mitglieder der Gruppe sind Ermittlungsverfahren anhängig. Außerdem werden Maßnahmen zur Gefahrenabwehr getroffen. Hierzu zählen Gefährdungsansprachen, Befragungen im Wohnumfeld, Sensibilisierung der Eltern der im Fokus stehenden Personen. Nach gemeinsamer Einschätzung der Sicherheitsbehörden sind bislang mindestens zehn Personen der Dinslakener Gruppe nach Syrien ausgereist, vier davon sind vor dem eigentlichen Kampfeinsatz wieder zurückgekehrt. Konkrete Hinweise auf die Ausreiseabsichten lagen den Sicherheitsbehörden vorher nicht vor. Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung der Dinslakener Bürger durch das Salafistenpotenzial habe es zu keiner Zeit gegeben, so die Stadt.

Im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema "Salafismus" sollen am 23. Oktober Dinslakener Verbände, Vereine, Institutionen und Akteure, die Berührungspunkte zur Thematik haben, informiert werden. Die Verwaltung beabsichtigt außerdem, im Rahmen der Informationsveranstaltung einen Arbeitskreis zum Thema zu initiieren.

(kub)
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