Dinslaken Stadtwerke bauen Windrad für Lohberg

Dinslaken · Preise für Strom und Gas bleiben in 2015 stabil, bei der Fernwärme zeichnet sich eine leichte Reduzierung ab.

Dinslaken: Stadtwerke bauen Windrad für Lohberg
Foto: Peggy Mendel (peg)

Der bislang überwiegend doch recht milde Winter dürfte dafür sorgen, dass viele Bürger bei ihren Heizkostenabrechnungen mit einer Rückerstattung rechnen können. Für das laufende Jahr sind bei den Dinslakener Stadtwerken keine Erhöhungen bei den Energiepreisen vorgesehen, wie Stadtwerkegeschäftsführer Dr. Thomas Götz beim gestrigen Jahrespressegespräch des Konzerns sagte. "Bei der Fernwärme müsste sich zum 1. April der Preis aufgrund des günstigen Heizölpreises leicht reduzieren", erklärte Klaus Otremba, Hauptabteilungsleiter bei den Stadtwerken.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2014, für das noch kein Abschluss vorliegt, bewertete Dr. Thomas Götz als ein gutes Jahr für den Konzern, wenngleich das Ergebnis des Topjahres 2013, in dem bei einem Umsatz von 193 Millionen Euro rund 24,6 Millionen Gewinn erwirtschaftet werden konnte, nicht wieder erreicht werde.

"Endlich startet der Energie-Plus-Standort", freut sich der Stadtwerkechef, dass mit dem Bau der geplanten Windkraftanlage auf der Halde in Lohberg der Wandel des Ortsteils in eine entscheidende Phase tritt. Errichtet wird ein Windrad der Auricher Firma Enercon mit einer Leistung von drei Megawatt, das jährlich rund 9000 Megawattstunden Strom produzieren soll. Diese Menge reicht aus, um 3000 Haushalte mit elektrischer Energie zu versorgen, was in etwa der Größe des Stadtteils Lohberg entspricht, einschließlich des geplanten Wohngebietes, das auf dem nördlichen Zechengelände entstehen wird. Die Windkraftanlage wird schon aufgrund ihrer Dimensionen zu einem neuen Wahrzeichen von Lohberg: der Durchmesser des Rotors beträgt 115, die Nabenhöhe 135 Meter. Die Anlage wird als Landmarke das Fördergerüst II überragen und von weither sichtbar sein. Im Sommer beginnen die Arbeiten auf der Halde, verläuft alles planmäßig, kann das Windrad Anfang Januar 2016 in Betrieb genommen werden. Die CO2-Einsparung wird auf jährlich 6330 Tonnen beziffert. Das Investitionsvolumen dieses Vorhabens beträgt 5,5 Millionen Euro.

Ein weiteres Millionenprojekt, das immer mehr Gestalt annimmt, ist die Verbindung der Fernwärmeschienen Niederrhein und Ruhr, das gemeinsam von den Stadtwerken Dinslaken (Geschäftsanteil 25,1 Prozent), der Steag Fernwärme (56,6 Prozent) und der Energieversorgung Oberhausen (18,3 Prozent) umgesetzt wird. Entstehen soll bis 2020 eine 25 Kilometer lange Verbindungsleitung, beginnend im Süden Bottrops bis zum Kraftwerk Walsum, die zu 60 Prozent oberirdisch und zu 40 Prozent unterirdisch verlegt wird und die Wärmeversorgung der Region langfristig sichert. Das Projekt, bei dem der größte Fernwärmeverbund in der Europäischen Union entstehen soll, wird von der Landesregierung gefördert. Investiert werden 200 Millionen Euro, die Anteilseigner setzen etwa 20 Millionen Eigenkapital ein, der Rest wird finanziert.

(RP)
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