Dinslaken Stadtwerke kaufen lukrativen Solarpark

Dinslaken · Die Solartochter des Dinslakener Versorgungsunternehmens hat eine Photovoltaikanlage auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs in Heidenau bei Dresden gekauft und damit auf einen Schlag ihren Umsatz verdoppelt.

Dinslaken: Stadtwerke kaufen lukrativen Solarpark
Foto: Sachsensolar AG

Solche Töchter machen Freude. 2013 neu gegründet, entwickelt sich die Stadtwerke Dinslaken Solar GmbH prächtig, wie Stadtwerkechef Dr. Thomas Götz sagte, als er gestern den jüngsten Coup des Unternehmens bestätigte. Von der Immobiliengesellschaft Aurelis, die sich in der Hauptsache mit der Entwicklung ehemaliger Bahnflächen beschäftigt, hat die Stadtwerketochter den Solarpark Heidenau übernommen.

Geschäftlich besonders interessant dabei: Der Solarpark fällt noch unter das alte Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien und kann deswegen für die nächsten Jahre mit einer deutlich höheren Einspeisevergütung kalkulieren, als es das von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel novellierte Erneuerbare Energiengesetz vorsieht.

So wirft die Vier-Millionen-Euro-Investition - finanziert mit 25 Prozent Eigen- und 75 Prozent Fremdkapital - eine Eigenkapitalrendite von acht Prozent ab, wie Götz vorrechnet. Im Jahresmittel gehen die Stadtwerke von einem Überschuss von jährlich 90 000 Euro aus. Die Tochter Stadtwerke Solar hat damit ihren Gewinn, der dann bei 150 000 Euro im Jahr liegt, auf einen Schlag mehr als verdoppelt.

Da die Anlage in Heidenau 2011 in Betrieb gegangen ist, lagen der Stadtwerketochter bei der Übernahme bereits belastbare Zahlen darüber vor, wie viel Strom die Anlage im Jahresdurchschnitt produziert. Auf einer Fläche von 55 000 Quadratmetern produzieren in Heidenau 1750 Solarmodule Strom, mit dem sich etwa 300 Haushalte ganzjährig versorgen lassen.

Für Götz passt die neue Anlage haargenau in die Strategie der Stadtwerke beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und trägt dazu bei, die Ziele des Stadtwerke-Konzerns in Sachen CO2-Einsparung (siehe Infobox) weiter voranzutreiben.

Die Nutzung von Photovoltaik zur Stromerzeugung ist aber bei Weitem nicht die einzige Aktivität der Stadtwerke in Sachen Erneuerbare Energien. Zurzeit haben sie besonders die Windkraft im Fokus. "Wir sind im gesamten Bundesgebiet auf der Suche nach Flächen, auf denen wir Windkraftanlagen bauen können", sagte Götz. Eine große Anlage soll in Kooperation mit der RAG Montan Immobilien als Grundstückseigentümerin und der Mingas Power GmbH demnächst auf dem ehemaligen Lohberger Zechengelände entstehen. Diese Windkraftanlage wird ein wichtiger Baustein beim Ziel der Stadt, Lohberg zu einem CO2-neutralen Standort auszubauen.

Erfolgreich haben sich die Stadtwerke laut Götz mit ihren Anlagen zur Nahwärmeversorgung auf Basis von Holzbrennstoffen im Markt positioniert. Der Stadtwerkechef sagt: "Hier haben wir uns mit unserem Know-how einen Namen gemacht und erhalten Nachfragen aus ganz Deutschland." Eine dieser Anlagen soll demnächst ganz in der Nähe in Friedrichsfeld entstehen.

(RP)
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