Dinslaken Italienische Küche im Imbisswagen

Dinslaken · Unter dem Namen "Der Itaka" bereitet Stefano Santiso für seine Kunden in seinem Foodtruck an der Kurt-Schumacher-Straße frisches Essen zu. Früher servierte er seine Speisen im Restaurant "Paradiso" in Hiesfeld.

 Stefano Santiso zaubert Leckeres in seiner mobilen Küche.

Stefano Santiso zaubert Leckeres in seiner mobilen Küche.

Foto: Langhoff, Florian

Als der Mietvertrag für sein Restaurant "Paradiso" auslief, nahm Stefano Santiso das zum Anlass, sich eine neue Geschäftsidee zu überlegen. "Ich wollte etwas Kleineres machen", erklärt der 53-Jährige. Die Entscheidung war schnell gefallen: Er besorgte sich einen Imbisswagen und rüstete diesen mit einer kompletten Kücheneinrichtung aus. "Pommes, Currywurst und Burger aus einem Imbisswagen zu verkaufen machen ja alle. Ich wollte bei der italienischen Küche bleiben und meinen Kunden Restaurantqualität zu Imbisspreisen anbieten", erzählt Santiso.

Und so parkt er mit seinem Foodtruck seit einigen Wochen an der Kurt-Schumacher-Straße neben der Autowaschanlage "Waschbär" und bietet dort täglich seine Speisen an. Für ihn ist dabei vor allem die Frische der Produkte wichtig. "Es gibt bei mir keine Fertigprodukte oder Convenience-Artikel. Hier wird alles frisch verarbeitet und selbst gemacht", erzählt er. Daher wechselt seine Speisekarte auch wöchentlich, um immer frische Grundzutaten für seine Gerichte zu haben. Die sind hier in allen Variationen der italienischen Küche zu finden. Als Vorspeise gibt es Bruschetta oder mediterrane Salate. Bei den Hauptgängen steht von Spaghetti Bolognese über Penne Arrabiata, Canneloni bis hin zu Lasagne und Aufläufen alles auf dem Plan. Zum Nachtisch gibt es Joghurt mit Früchten, Tiramisu oder auch mal eine Apfeltasche mit Marzipan-Krokant. Die Preise liegen dabei zwischen 3,50 Euro (Nachtisch) und 8,50 Euro (Hauptgericht). "Man kann sich natürlich auch direkt ein Drei-Gänge-Menü mitnehmen", sagt Stefano Santiso.

Nebenbei stellt er auch noch Dattel-Balsamico her und verkauft auch hausgemachtes Pesto. "Das bekommt man sonst nirgendwo", sagt der Gastronom. Und auch zu den "typischen" Imbissgerichten hat er Alternativen parat. Warum einen Burger essen, wenn es auch italienisch geht? "Man nimmt frisches Ciabatta-Brot, belegt das mit frischen Fleisch, dazu Salat, hausgemachter Dattel-Dip und hat ein schönes italienisches Essen", sagt der 53-Jährige. Eine Ausbildung zum Koch hat er nicht gemacht, sondern sich alles selbst beigebracht. "Ich habe mittlerweile mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Küche und meinen Gästen schmeckt es", sagt der Autodidakt.

Das verwundert kaum, wenn man einen Blick in den Wagen wirft. Denn wo bei vielen Imbisswagen vor allem Fritteuse und Mikrowelle im Einsatz sind, hat Stefano Santiso quasi eine komplett eingerichtete Küche mit Kühlung, Salatbar, verschiedenen Herdplatten und Grill zur Verfügung. "Eigentlich kann ich hier alles machen, was sich in einer normalen Küche auch machen lässt", sagt er. So kann er auch mal Vitello tonnato oder Carpaccio zaubern oder seinen Kunden, wenn diese besondere Wünsche haben, den einen oder anderen erfüllen. "Spaghetti Bolognese gehört zum Beispiel zu den Gerichten, die man eigentlich immer im Angebot haben muss, weil sie so häufig bestellt werden", sagt Santiso.

Neben dem Essen hat er auch noch etwas typisch Italienisches im Angebot: Espresso und Cappuccino kann man ebenfalls bei ihm bekommen. Und auch hier legt er Wert auf Qualität. "Das ist kein Kaffee aus irgendeinem Kapsel-Automaten, sondern auch der wird hier frisch zubereitet", sagt er. So können sich die Kunden, die an den Stehtischen unter dem Heizstrahler vor dem Imbisswagen ihr Heißgetränk genießen, sich zumindest in Sachen Geschmack so fühlen, als säßen sie in einem Café im sonnigen Süden.

Auf den eher ungewöhnlichen Namen "Der Itaka" kam Santiso dabei aus der Sprachtradition heraus. "Früher sagten viele Leute, sie gehen zum Itaka, wenn sie ins italienische Restaurant wollten. Der Name ist einprägsam", sagt der 53-Jährige. Das Wort, eigentlich während des Ersten Weltkriegs als Bezeichnung für italienische Soldaten entstanden und später, teilweise abwertend, für alle Italiener benutzt, hat der Gastronom für sich persönlich umgedeutet. "Für mich ist Itaka auch eine Abkürzung für italienischer Kamerad", sagt er.

Die Gäste schätzen die Kochkünste des 53-Jährigen. Auf Facebook finden sich teilweise Lobeshymnen für die Gerichte, die Stefano Santiso aus seinem Foodtruck heraus verkauft. Zu seiner Kundschaft zählen die Arbeitnehmer, die rund um die Kurt-Schumacher-Straße zu finden sind, aber auch Gäste seines ehemaligen Restaurants nehmen sich hier ihr Essen mit nach Hause. "Es ist natürlich schön, wenn man so eine positive Resonanz hat und den Menschen gefällt, was man macht", sagt Stefano Santiso.

(fla)
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