Unsere Woche Steigende Personalkosten müssen gut begründet werden

Dinslaken · Die Verwaltung muss bei personellen Engpässen frühzeitig und flexibel reagieren, sonst verärgert sie die Bürger.

Der Bericht der Dinslakener Stadtverwaltung über die Entwicklung der Personalkosten wird bei so manchem Bürger dazu geführt haben, dass er die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat. Denn da wird festgestellt, dass die Ausgaben für die kommunalen Beschäftigten im Jahr 2018 auf rund 53,77 Millionen Euro klettern werden, was einer Steigerung von 2,65 Millionen Euro im Vergleich zu 2017 entspricht. Natürlich wollen und sollen die städtischen Mitarbeiter ordentlich bezahlt werden, auch ihnen stehen schließlich Besoldungserhöhungen zu. Heinz Brücker von der Unabhängigen Bürgervertretung (UBV) bekannte bereits in der Sitzung des Finanzausschusses, der in dieser Woche tagte, dass ihn dieser Personalkostenanstieg fassungslos mache. Dieser Feststellung werden all die Dinslakener Bürger beipflichten, die in der Vergangenheit mit städtischen Leistungen nicht zufrieden gewesen sind. Erinnert sei beispielsweise an die langen Wartezeiten, die junge Eltern für das Ausstellen einer Geburtsurkunde durch das Standesamt hinnehmen mussten. Wie oft standen Bürger vor verschlossenen Türen, wenn die städtischen Bürgerbüros mal wieder zu waren: krankheitsbedingt oder wegen einer Fortbildungsveranstaltung. Für Ärger bei betroffenen Eltern sorgte die Personalnot in städtischen Kinderstagesstätten, wenn dadurch die Betreuung des eigenen Nachwuchses zu wünschen übrig ließ. Natürlich ist es richtig: Wer krank ist, der ist krank und kann nicht arbeiten. Doch auch in diesen Fällen muss die Verwaltung flexibel und frühzeitig reagieren und darf nicht abwarten, bis es zum Aufschrei der Bürger kommt.

Sonst verfestigt sich bei den Menschen der Eindruck, dass die Verwaltung immer kostspieliger wird und den Bürger, für den sie schließlich Dienstleister ist, aus dem Blick verliert. Steigende Personalkosten müssen gut begründet werden.

Der Voerder Bahnhof ist nun wirklich kein Vorzeigeobjekt - das hat er mit vielen Bahnhöfen gemein. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat den Bahnhof unter die Lupe genommen und ihm in seinem Stationsbericht schlechte Noten ausgestellt. Denn dessen Erscheinungsbild lässt zu wünschen übrig, dort liegt zu viel Müll rum, die vielen Graffiti sind zudem alles andere als eine Zierde. Der Zustand wird als nicht akzeptabel und Verbesserungen als dringend erforderlich angesehen. Gefordert ist hier die Deutsche Bahn. Mit kurzfristigen Verbesserungen, die dann auch nachhaltig wirken, ist allerdings nicht zu rechnen. Gefordert sind aber auch die Reisenden, die tagtäglich den Bahnhof nutzen. Wenn sie ihren Müll dort nicht einfach achtlos wegwerfen, dann wäre schon einiges gewonnen. In einer sauberen Umgebung ist das Warten auf den nächsten Zug schließlich viel angenehmer, als wenn ein Reisender im Dreck steht.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

(RP)
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