Dinslaken "Stille Nacht" auf Weihnachtstalern

Dinslaken · Kunsthandwerker zeigen im Museum Voswinckelshof eine Woche lang ihre Arbeiten.

 Gestern wurde die traditionsreiche Weihnachtsausstellung im Museum Voswinckelshof eröffnet.

Gestern wurde die traditionsreiche Weihnachtsausstellung im Museum Voswinckelshof eröffnet.

Foto: Heiko Kempke

"Lasst uns froh und munter sein" sangen die Kinder des zweiten Schuljahrs der Vennbruchschule aus Walsum und die zahlreichen Besucher, die gestern Vormittag zur Eröffnung der Weihnachtsausstellung in den Voswinckelshof gekommen waren, sangen alle mit. Das war genau die richtige Vorweihnachtsstimmung, um die zahlreichen kreativen Arbeiten zu entdecken und den Ausstellern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu sehen. Die Ausstellung sei eine schöne Tradition, unterstrich Bürgermeister Michael Heidinger die Bedeutung der Veranstaltung, die für ihn ein "Bestandteil der Stadthistorie" ist. Wie lange es die Ausstellung schon gibt, weiß keiner so genau, aber 40 Jahre seien es bestimmt, sagte Museumsleiter Dr. Peter Theißen und freute sich über die gute Resonanz: "Es ist immer schön, wenn man ein volles Haus hat." Und darin gibt es viel zu entdecken. Nach vier Jahren in der Kathrin-Türks-Halle kehrte die Ausstellung nun in den Voswinkelshof zurück, die Stände fügen sich für eine Woche lang wieder in die Dauerausstellung ein. Von Gesticktem, Gehäkeltem, Gestricktem, Getöpfertem, Gebasteltem über Schmuck, Bilder aus Öl- und Aquarellfarbe und weihnachtlicher Deko aus Holz, Beton und Glas ist für jeden Geschmack etwas Ausgefallenes dabei - alles mit Liebe zum Detail und aufwendig gestaltet.

Darunter sind auch manche Schätze zu finden. Der Weihnachts-Taler der Bruker Kunstprägeanstalt Dinslaken, zum Beispiel: Auf der einen Seite der Münze ist mit der Krippe die Weihnachtsgeschichte abgebildet, auf der Rückseite das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht" mit Text und Noten im Miniaturformat.

Genau hinsehen muss man auch bei Elisabeth Zobel-Bernds. Sie verziert Decken und Geschirrhandtücher mit Blaudruck. Die alte Technik passt gut zu den teilweise alten Stoffen, denn manche Tischdecke war früher mal ein Kopfkissen. Passend zu der zarten Spitze hat Elisabeth Zobel-Bernds den Stoff mit filigranen Blumen bedruckt - ein echter Hingucker.

Das sind auch die Fröbelsterne von Gudrun Dümmen. In allen möglichen Größen und Variationen sind sie an ihrem Stand zu finden, die kleinsten sind gerade mal anderthalb Zentimeter groß. "Das geht nur mit der Pinzette", so Gudrun Dümmen. Zu den Fröbelsternen ist Gudrun Dümmen vor 28 Jahren ganz zufällig gekommen, erst bastelte sie die Sterne für einen Kindergartenbasar, danach hatte sie oft eine kleine Basteltüte dabei, überbrückte mit dem Falten der Sterne beispielsweise Wartezeiten beim Arzt.

Eher zufällig kam auch Alex Westermann zu seinen Holzarbeiten. Seine Frau konnte den Fernseher nicht mehr sehen, also baute er einen Schrank, um das Gerät darin zu verstecken, und die Deko dafür gleich mit. Das war 1971. Seitdem probiert Westermann immer wieder Neues aus, in diesem Jahr sind es verzierte Holzsterne.

(cor)
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