Voerde Strampeln für Kinder des Friedensdorfs

Voerde · Peter Ley ist ein Kind des Ruhrgebiets und ein leidenschaftlicher Mountainbiker. Am Samstag spendiert er beim Duisburger 24-Stunden-Rennen im Landschaftspark pro Runde seiner Teams zehn Euro für die Hilfsorganisation.

Gleich bei der Begrüßung merkt man, dass Peter Ley ein Kind des Ruhrgebietes ist. Er bezeichnet sich schließlich selbst so und reicht einem mit einem herzlichen "Glückauf" die Hand. Der 55-Jährige wohnt mittlerweile in Voerde, fühlt sich aber als gebürtiger Gladbecker und Schulgänger in seinem Geburtsort sowie in Gelsenkirchen und Essen nach wie vor eng mit dem "Kohlenpott" verbunden. Und dass der Sohn eines Bergmanns am liebsten die Fußballspiele des FC Schalke 04 als Fan besucht - gerne auch international in der Champions League - unterstreicht seine Leidenschaft für das Ruhrgebiet.

Wenn Peter Ley einmal nicht bei seinen "Königsblauen" im Stadion ist oder für seine Firma AMPECO, ein international tätiges Industriehandelshaus mit Sitz in Dinslaken, rund um den Globus fliegt, dann sitzt er am liebsten im Sattel seines Mountainbikes. So wird es auch am Samstag sein, wenn er im Duisburger Landschaftspark zum vierten Mal am 24-Stunden-Rennen mit seinem AMPECO-Racing-Achterteam teilnimmt. "Natürlich bleiben wir unserem Motto ,Leidenschaft schafft Leiden ab' treu und werden mit unseren zurückgelegten Runden wieder die Arbeit des Friedensdorfs International unterstützen", kündigt der passionierte Radsportler an, sich wie in den Vorjahren für den guten Zweck abzustrampeln: "Für jede Runde gibt es von AMPECO zehn Euro für das Friedensdorf."

Beim Rennen 2013 kamen bei 66 absolvierten Runden des Achterteams, das aus Geschäftspartnern und Kunden besteht, insgesamt 660 Euro zusammen. In diesem Jahr gibt es zusätzlich ein Vierer-Kundenteam mit Fahrern aus Belgien, den Niederlanden, der Türkei und Deutschland, das ähnlich viele Kilometer wie die große Mannschaft zurücklegen und somit die Spendensumme verdoppeln wird. Auf die Anstrengungen über 24 Stunden freut sich Peter Ley bereits: "Als Teamchef bin ich immer erleichtert, wenn alle heil ins Ziel kommen, weil man die Verantwortung trägt. Aber wir machen das alle aus Leidenschaft, und es sind eine Menge Verrückte dabei, weil Mountainbiker sozusagen die letzten Hippies auf Rädern sind. Das macht das Event aus und erinnert immer ein bisschen an Woodstock."

Aber natürlich geht es auch um den guten Zweck. Um sich einen persönlichen Eindruck von der Arbeit der Hilfsorganisation zu verschaffen, besuchte er jüngst gemeinsam mit seiner Frau Karin und Birgit Zalesiak, Fahrerin im Achterteam, das Friedensdorf. "Es ist schon beeindruckend, was dort geleistet wird", findet der Geschäftsmann, der durch seine Auslandsreisen oft in Ländern unterwegs ist, aus denen die Kinder kommen: "Wir kennen die oftmals desolaten medizinischen Verhältnisse in den Heimatländern und wissen, dass es keine Alternativen gibt. Umso wichtiger erscheint es mir, dass auch aus der Industrie und dem Handel hier vor Ort und aus der Umgebung die Arbeit des Friedensdorfes mehr Unterstützung finden sollte. Wenn man die Kinder trifft, stellt man sich nicht die Frage, warum man gerne hilft, sondern eher, wie kann man noch mehr tun."

Ein Kind des Ruhrgebietes muss aber auch einmal den Pott verlassen und dann zieht es Peter Ley am liebsten ins Zeeland. Bei Wind und Wetter mag er es, am Strand spazieren zu gehen und wenn möglich, sollte das Mobiltelefon für einen Tag ausgeschaltet bleiben: "Das ist ein Riesenluxus. Aber manchmal sitze ich auch sehr gerne mit Freunden, darjunter sind auch Inder oder Araber sein, bei einem Glas Rotwein bei guten Gesprächen zusammen und wir diskutieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Kulturen über die große Weltpolitik - auch wenn wir sie nicht verändern können, ist das immer ganz spannend."

(gaa)
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