Dinslaken/Hünxe Sturm-Bilanz: "Niklas" blieb recht gnädig

Dinslaken/Hünxe · Feuerwehren, Ordnungsbehörden und Technisches Hilfswerk registrierten zahlreiche Einsätze. Keine Verletzten.

 Bis in die Nacht waren Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks damit beschäftigt, ein Haus in Krudenburg zu sichern.

Bis in die Nacht waren Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks damit beschäftigt, ein Haus in Krudenburg zu sichern.

Foto: THW

Sturmtief "Niklas" hielt am Dienstag nicht nur die Feuerwehr und DIN-Service in Atem. Der Bereitschaftsdienst des städtischen Fachdienstes Ordnung und Verkehr wurde am frühen Abend zur Heinrich-Nottebaum-Straße gerufen. Ein Straßenbaum war auf ein geparktes Fahrzeug gestürzt. Weitere Autos wurden durch herabfallende Äste beschädigt. Da durch den in Schräglage befindlichen Baum weiteres Unheil drohte, stützte der DIN-Service den Sauerstoffspender ab.

Ein Abschleppwagen barg das beschädigte Fahrzeug und macht sich zuvor daran, einen anderen dort geparkten Wagen, dessen Halter nicht erreicht werden konnte, in Sicherheit zu bringen. Der entwurzelte Baum wurde inzwischen gefällt. Die Stadt kündigte an, dass sie nun überprüfen wird, wiees um die Standfestigkeit der anderen Bäume auf dem Grünstreifen an der Straße bestellt ist. Sollte sich herausstellen, dass auch andere Bäume gefährdet sind, müssten diese gefällt werden.

Einen der dramatischsten Einsätze am Dienstag verursachte Sturm "Niklas" in Krudenburg. Getroffen hat es das um 1888 erbaute ehemalige Gasthaus "Zur Fähre". Vermutlich aufgrund des starken Windes, kam es hier zu einer Deformierung des Dachstuhls, wobei sich die Kräfte so verlagerten, dass die Hauswand eine Ausbuchtung in Richtung des Nachbarhauses bildete. Um einen Einsturz des beschädigten Gebäudes, und in diesem Zusammenhang Beschädigungen an weiteren Gebäuden zu verhindern, wurde das Technische Hilfswerk (THW) alarmiert, das gegen Mittag ausrückte, um das Haus zu sichern.

Nach Alarmierung entsendete das THW zunächst einen Baufachberater, der den Schaden begutachtete und entschied, was zur Sicherung zu geschehen habe. Der Experte beschloss, die Hauswände mit Hilfe eines vom THW vorgehaltenen Abstützsystems Holz (ASH) zu stabilisieren. Beim ASH handelt es sich um ein zusammensetzbares Baukastensystem, bestehend aus einzelnen Holzkomponenten - Balken, Bohlen, Bolzen, welche in verschiedensten Variationen und je nach Bedarf auch zu komplexen Abstützkonstruktionen, zusammengesetzt werden können. Nachdem noch weitere Einsatzkräfte hinzugezogen worden waren, begann das THW umgehend mit den Arbeiten. Aufgrund der engen Bebauung in historischen Krudenburger Ortskern und des anhaltenden Unwetters nahm der Einsatz einige Stunden in Anspruch und konnte erst in den späten Nachtstunden erfolgreich beendet werden.

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Trotz zahlreicher Einsätze für Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Ordnungsbehörden verhielt sich "Niklas" allerdings weitgehend "gnädig". Aufgrund des Orkantiefs musste die Feuerwehr Dinslaken im Zeitraum von 8.47 Uhr bis 23.15 Uhr insgesamt 23 mal zu verschiedenen Hilfeleistungseinsätzen im gesamten Stadtgebiet ausrücken. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um umgestürzte Bäume, die Wege blockierten, heruntergeweht dachziegel oder abgerissene Dachrinnen und lose Fassadenteile, die gesichert werden mussten. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Im Einsatz waren die Einheiten Hauptwache, Stadtmitte, Hiesfeld, Oberlohberg und Eppinghoven. Auch die Feuerwehren in Voerde und Hünxe meldeten etliche Einsätze, die aber wie die in Dinslaken auch keine größeren Schäden verursachten.

(RP)
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