Dinslaken Sudie: Frauen arbeiten konstant kürzer als Männer

Dinslaken · Immer mehr Frauen sind erwerbstätig, doch nach wie vor klafft bei Lohn und Arbeitszeit eine Lücke zwischen den Geschlechtern. Vor allem Mütter sind meist ausschließlich in Teilzeitjobs tätig. Mit durchschnittlich 30,1 Wochenstunden arbeiteten Frauen 2015 hierzulande 8,2 Stunden kürzer als die Männer - und zahlen damit den Preis für ein funktionierendes Familienleben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen (UDE).

"Die Entwicklung in Deutschland verläuft gegen den europäischen Trend", sagt Arbeitszeitforscherin Dr. Angelika Kümmerling. In Europa betrug die Arbeitszeitlücke 2015 5,8 Stunden und hat sich damit seit 2002 um 0,3 Stunden reduziert. Noch größer als in Deutschland und Österreich ist sie in Großbritannien und den Niederlanden. Dabei scheinen die Arbeitszeitunterschiede im Zeitverlauf "erstaunlich stabil". "Vermutlich halten Frauen wie Männer unbeirrt an ihren konventionellen Erwerbsstrategien fest."

Männer arbeiten nach wie vor nahezu ausschließlich in Vollzeit, während Frauen auf Jobs mit weniger Stunden setzen. Kümmerling: "Diese Teilzeitstrategie, mit den bekannten Auswirkungen eines geringeren Einkommens und schlechteren Karriereaussichten, führt zu einer nicht ausreichenden eigenständigen sozialen Absicherung der Frauen."

(RP)
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