Dinslaken Thekentratsch feiert mit Pohl und Wendler

Dinslaken · Zum zehnjährigen Bestehen durfte das Comedy-Duo Thekentratsch sich nicht nur über 1600 Gäste im Burgtheater freuen. Auch Kalle Pohl und Michael Wendler schauten auf der Bühne vorbei.

 Er bricht die Herzen der stolzesten Frauen: Überraschungsgast Michael Wendler geht mit Kerstin Sierp auf Tuchfühlung.

Er bricht die Herzen der stolzesten Frauen: Überraschungsgast Michael Wendler geht mit Kerstin Sierp auf Tuchfühlung.

Foto: martin Büttner

Wo feiert man als Künstler sein Bühnenjubiläum? Natürlich in seiner Heimatstadt, am liebsten mit massig Besuchern. Das dachten sich wohl auch Kerstin Sierp und Heike Becker vom Duo "Thekentratsch". Und legten - folgerichtig - ihren Auftritt zum zehnjährigen Bestehen ihrer kabarettistischen Kooperation aufs "Fantastival" und ins Burgtheater. 1600 Besucher kamen vorbei und zwei Stargäste.

"Ich habe kein Geschenk für dich. Ich habe eine Offenbarung", kündigte Heike Becker ihrer Bühnen-Partnerin an. Und dann kam Michael Wendler singend auf die Bühne. Der Dinslakener Schlagersänger dichtete seinen Erfolgstitel "Nina" schnell in "Kerstin" um, ging mit der wild tanzenden Kerstin Sierp auf Tuchfühlung, um dann mit ihr hinter einem Paravent erotische Schattenspiele zu vollführen.

Zuvor hatte Heike Becker ihrerseits ein Geschenk zum zehnjährigen Bühnengeburtstag bekommen: Mit einer riesigen Schleife um den Kopf betrat Komiker Kalle Pohl - geführt von Kerstin Sierp - die Bühne und brachte Heike Becker mit seinem Akkordeon ein Reggae-Ständchen. Tosender Applaus vom Publikum für die Auftritte der beiden "Geburtstagsgeschenke".

Doch auch die beiden Thekentratscherinnen präsentieren sich beim Heimspiel vor Dinslakener Publikum in Bestform. Zum einen mit gegenseitigem Angiften. Da behauptet Heike Becker, man habe Kerstin Sierp bei der Hot-Stone-Massage das oberere Drittel der Zugspitze auf den Rücken gewuchtet. Seitdem hätte sie einen Buckel und könnte gut Quasimodo spielen. "Du kannst mich nicht provozieren", schreit ihre Kollegin sie daraufhin an und giftet mit Spitzen gegen Heikes neuen Freund Kalle zurück.

Doch zum Glück haben die beiden auch gemeinsame Feindbilder, über die es sich zu lästern lohnt. "Knäckebrot-Omas", die sich im Supermarkt wie Terroristen aufführen oder Patchwork-Familien gehören dazu. "Frag mal die Kinder einer Patchwork-Familie nach ihren Wurzeln. Die haben ja nicht mal einen Stammbaum", befindet Kerstin Sierp.

Zwischendurch dürfen die Zuschauer dann Telefongesprächen zwischen Mutter (Heike Becker) und Tochter (Kerstin Sierp) lauschen. Während die Mutter über Kuchenteig redet, der "nicht mehr hochkomme" oder "in der Röhre sofort in sich zusammenfällt", nimmt die Tochter an, sie würde gerade mit ihrer Erzeugerin über deren Sexualleben sprechen. Dass Mutter ihr nebenbei noch über eine Internet-Partnerbörse einen neuen Mann organisieren will, hilft da auch nicht über die Verständigungsprobleme zwischen den Generationen hinweg. Natürlich serviert Thekentratsch auch einige ihrer bekannten Lieder. "Ich würd gern eine Bombe werfen", singen die Zuschauer im Burgtheater gerne mit. Am Ende langanhaltender Applaus für das Comedy-Duo.

(RP)
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