Dinslaken Tiefgarage: Sanierung wird teurer

Dinslaken · Dinslakens Politik stimmte gestern einer Ausweitung des Kostenrahmens auf 3,432 Millionen Euro zu. Ursprünglich sollte die Sanierung der Tiefgarage unter dem Rathausvorplatz bei 3,11 Millionen.

Auch öffentliche Gebäude wollen gepflegt sein. Werden sie es nicht, wird die Sanierung teuer, manchmal sogar noch teuerer als vorausgesehen. Diese Erfahrung müssen die Dinslakener gerade mal wieder machen. Die Kosten für die Sanierung der Tiefgarage unter dem Rathausvorplatz hatte die Verwaltung mit 3,11 Millionen Euro veranschlagt. Tatsächlich aber stellte sich bei den Arbeiten heraus, dass das Vorhaben für dieses Geld nicht zu machen ist. Die Armierungen in den Betonstützpfeilern waren stärker angegriffen, als angenommen, was sich freilich erst herausgestellt hat, als diese freigelegt waren. Der Grund: das Streusalz, das die Autos im Winter in der Tiefgarage von den gestreuten Straßen mitbringen und in der Garage ablagern. Das entfaltet eine zerstörerische Wirkung und zerfrisst das Eisen der Armierung. Und das muss dann eben mit hohem Kostenaufwand saniert werden.

Dass das Projekt nicht noch teurer wird, liegt daran, dass nun auf die ursprünglich geplante öffentliche Toilettenanlage, die rund 122.000 Euro kosten sollte, und aufwendige Einhausungen der Notfalltreppenhäuser verzichtet wird, was noch einmal 88.000 Euro einspart. Diesen Verzicht begründete Baudezernent Dr. Thomas Palotz gestern in der gemeinsamen Sitzung des Bau- und des Liegenschaftsausschusses zur Überraschung einiger Politiker nicht damit, dass angesichts der Mehrkosten eingespart werden sollte. Grundsätzlich, so machte Palotz deutlich, sei man zu der Überzeugung gekommen, dass eine öffentliche Toilettenanlage in einer Tiefgarage wenig Sinn habe. Eine solche unterirdische Anlage, die noch dazu nicht überwacht werde, werde wohl nur ungern genutzt und schaffe auch Probleme mit der Sauberkeit. Und die Einhausungen der Notfalltreppenhäuser sei schon deswegen verzichtbar, weil sie den freien Blick vom Kreisverkehr auf das historische Rathaus behinderten.

Dass sowohl Toilettenanlage als auch Einhausungen auf einmal nicht mehr sinnvoll sein sollten, obwohl sie doch bei der ursprünglichen Planung von der Verwaltung selbst vorgeschlagen worden waren, fanden insbesondere die SPD-Vertreter in den Ausschüssen, dann doch so bemerkenswert, dass sie eine Unterbrechung der Sitzung forderten, um sich noch einmal zu beraten, zumal die Verwaltung diese Argumente in ihrem Beschlussvorschlag zur gestrigen Sitzung nicht einmal erwähnt hatte. Nach ihrer internen Beratung konnten die Sozialdemokraten die Argumente aber durchaus nachvollziehen. Die Ausschüsse stimmten dem neuen Sanierungskonzept zu.

(RP)
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