Unsere Woche Trotz Sparzwang die Zukunft im Blick behalten

Dinslaken · Mit dem Hochschulstandort Dinslaken tun sich für die Kommune neue Perspektiven auf, die Bildungslandschaft zu bereichern.

Dass Studenten einmal in Dinslaken ein Studium aufnehmen könnten, das haben sich viele nicht einmal im Traum vorstellen können. Doch für Daniel Lorberg, Koordinator der Initiative Hochschulstadt Dinslaken, ist das kein frommer Wunsch, er hat dieses Ziel fest im Blick und arbeitet auf dessen Verwirklichung hin. "Das ist absolut machbar", sagt er voller Überzeugung. Das ehemalige Zechengelände haben er und seine Unterstützer, von denen es etliche in Politik und hiesigen Unternehmen geben soll, als künftigen Standort für die "Friedrich Althoff Akademie der nachhaltigen Wissenschaften" ausgeguckt. Ein Campus wäre eine Belebung für Dinslaken und könnte neue Impulse nach Lohberg und in die Stadt bringen. Die Chance, das Bildungsangebot vor Ort auszuweiten, sollte genutzt und geklärt werden, was machbar ist.

Die Burghofbühne kämpft weiter um ihr Überleben. Aber sie kämpft nicht allein. Um sie scharen sich viele Gleichgesinnte, denen der Fortbestand des Landestheaters eine Herzensangelegenheit ist, die den Verlust an kultureller Vielfalt nicht hinnehmen wollen, der droht, wenn die Jamaika-Koalition im Kreistag sich mit ihren Kürzungsvorschlägen durchsetzt. Aber es ist nicht nur das Theater, dem das Aus aufgrund von Zuschussstreichungen droht, auch der Hospiz- und Palliativdienst, die Schwangerschaftskonfliktberatung und die psychosoziale Altenberatung sind betroffen. Auch hier lohnt es sich, um deren Fortbestand zu kämpfen. Denn fallen diese Dienste weg, sind die Problemfelder, um die sie sich gekümmert haben, damit ja nicht beseitigt. Im Gegenteil: die Folgen werden spürbar sein und auch in Cent und Euro zu Buche schlagen. Wahrscheinlich werden die dann notwendigen finanziellen Aufwendungen höher sein als die erzielten Einsparungen.

Der Dinslakener Kämmer hat es bereits ausgesprochen, er geht davon aus, dass die Kommune um eine Erhöhung der Grundsteuer B nicht herumkommen wird, um einen genehmigungsfähigen Haushalt für 2016 darstellen zu können. Damit wird dem Bürger dann wieder in die Tasche gegriffen. Die Dinslakener Politik hat zwar bereits angekündigt, da nicht mitmachen zu wollen, aber ein Blick in die Nachbarstadt Voerde zeigt, dass es manchmal einen Meinungswandel gibt. Voerde hat die Grundsteuererhöhung bereits beschlossen, damit der Sparkommissar dort nicht das Sagen übernimmt und die Kommune weiterhin handlungsfähig bleibt. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten. Der Landrat des Kreises Wesel als Finanzaufsicht hat den Voerder Etat 2015 genehmigt, nachdem der Stadtrat das Haushaltssicherungskonzept ergänzt und damit für Einnahmeverbesserungen gesorgt hat.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und einen besinnlichen zweiten Advent.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

(RP)
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