Dinslaken/Voerde/Hünxe Turnhallen sollen auf den Prüfstand

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Weil in Bochum Teile von einer Turnhallendecke gefallen sind, hat das Ministerium Überprüfungen angeordnet.

 Die Voerder Turnhallen - wie hier die am Gymnasium - werden ohnehin regelmäßig überprüft.

Die Voerder Turnhallen - wie hier die am Gymnasium - werden ohnehin regelmäßig überprüft.

Foto: Martin Büttner

Nach Bochum haben inzwischen auch Gelsenkirchen, Herne und Recklinghausen Turnhallen geschlossen. Auslöser war ein Zwischenfall in Bochum. Dort waren im vergangenen Monat an der Turnhalle einer Schule Deckenteile heruntergefallen. Glücklicherweise war niemand verletzt worden. Gefahr von herunterfallenden Teilen könnte aber auch in Turnhallen mit ähnlicher Dachkonstruktion drohen. Nordrhein-Westfalens Bauminister Michael Groschek hat deswegen inzwischen angeordnet, dass alle Hallendecken im Land überprüft werden.

Einer solchen Anordnung des Ministers hätte es für Dinslaken nicht bedurft, wie Stadtsprecher Horst Dickhäuser gestern auf Anfrage erklärte. Bereits nach dem Vorfall in Bochum habe sich die Techniker im Dinslakener Rathaus von dort ein Schadensbild übermitteln lassen und Informationen über die Konstruktion und die verwendeten Materialien der schadhaften Hallendecke.

Diese Informationen werden nun mit den 20 Turn- und Sporthallen in Dinslaken abgeglichen. Heute sitzt zu diesem Zweck eine Expertenrunde im Technischen Rathaus zusammen. Sollte sich herausstellen, dass eine der Dinslakener Hallendecken ähnliche oder gleiche Baumerkmale aufweist wie die in Bochum, müsse die Konstruktion geöffnet werden. Danach, so Dickhäuser, werde sich herausstellen, ob eine Sanierung notwendig ist oder ob zuvor no*ch ein Gutachter eingeschaltet werden muss. Bislang gehen die Experten im technischen Rathaus aber nicht davon aus, dass Hallen geschlossen werden müssen.

13 in Frage kommenden Hallen gibt es in Voerde. Die werden regelmäßig überprüft und, wenn nötig, repariert. "Dafür brauchen wir keine Ministeranordnung", sagte der Technische Dezernent der Stadt, Wilfried Limke. "In Voerde gibt es keine aktuelle Gefahr. Die nächste turnusmäßige Überprüfung ist für das kommende Jahr vorgesehen."

Ähnlich wie in Voerde sieht es in Hünxe aus. Die große Turnhalle in Hünxe ist laut Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth gerade erst saniert worden, so dass dort eine Gefährdung ausgeschlossen ist. Und auch in den drei Einfachturnhallen in den Ortsteilen Hünxe, Bruckhausen und Drevenack seien in der Vergangenheit die Hallendecken regelmäßig kontrolliert worden, wenn beispielsweise Lampen ausgetauscht werden mussten. Schadhafte Deckenteile seien erneuert worden. In Hünxe will man nun nähere Informationen aus dem Ministerium abwarten, um zu entscheiden, ob zusätzliche Überprüfungen notwendig werden. Als Ursache für die Probleme in Bochum und anderen Städten werden Fehler beim Einbau der Deckenplatten vermutet. Für die Kommunen, die deswegen ihre Turnhallen sanieren müssen, kann das ins Geld gehen. Bochum schätzt die Reparaturkosten für alle betroffenen Hallen auf dreinhalb bis vier Millionen Euro - ganz abgesehen davon, dass im Fall des Falles lange Schließungszeiten während der Arbeiten drohen.

(RP)
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