Voerde Ulla Schmidt zu Gast bei der Voerder SPD

Voerde · Zum Neujahrsempfang hatten sich die Genossen die Vizepräsidentin des Bundestages als Rednerin geholt. Deren Hauptthema, passend zur anstehenden Europawahl: Die Vorteile der Europäischen Union für Deutschland.

 Neujahrsempfang bei der SPD Voerde: Fraktionsvorsitzender Wolfgang Scholten (von links), Bürgermeisterkandidat Dirk Haarmann, Gastrednerin Ulla Schmidt, der Voerder Bundestagsabgeordnete Ulrich Krüger und der Ortsvereinsvorsitzende Uwe Goemann durften sich über zahlreiche Gäste freuen.

Neujahrsempfang bei der SPD Voerde: Fraktionsvorsitzender Wolfgang Scholten (von links), Bürgermeisterkandidat Dirk Haarmann, Gastrednerin Ulla Schmidt, der Voerder Bundestagsabgeordnete Ulrich Krüger und der Ortsvereinsvorsitzende Uwe Goemann durften sich über zahlreiche Gäste freuen.

Foto: Martin Büttner

Am 25. Mai stehen nicht nur Kommunalwahlen ins Haus, bei denen Voerde ein neues Gesicht an der Spitze der Verwaltung bekommen wird — es ist auch Europawahl. Und diese ist für die ehemalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ein besonders wichtiges Thema. "Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg. Wenn das so weitergegangen wäre, dann hätten wir jetzt schon drei weitere Kriege hinter uns", sagte sie den Zuhörern beim Neujahrsempfang der Voerder SPD in der Gaststätte "Zur Kutsche". Stattdessen: Frieden in Europa, für den die Politikerin vor allem die Zusammenarbeit der europäischen Staaten in der Europäischen Union verantwortlich sieht.

Sie selbst, 1944 in Aachen geboren, hat erlebt, was es bedeutete, im Drei-Länder-Eck der Nachkriegszeit aufzuwachsen. "Es passierte, dass man als Deutscher nicht bedient, beleidigt oder angespuckt wurde, wenn man in die Niederlande fuhr. Umso größer, finde ich, ist die Errungenschaft des vereinten Europas." Und für dieses, so die Vizepräsidentin des Bundestages, stünde mit der Wahl eine ganz besondere Chance an. Denn das europäische Parlament darf zum ersten Mal den Kommissionspräsidenten wählen. "Mit Martin Schulz haben wir einen Spitzenkandidaten aller Länder für dieses Amt in unseren Reihen", machte sie Werbung für ihren Parteikollegen, den derzeitigen Präsidenten des Europaparlaments.

Aber die Gastrednerin beschäftigte sich natürlich auch mit der Kommunalwahl. "Die Kommunen spielen eine entscheidende Rolle dafür, wie es in diesem Land zugeht", erklärt Ulla Schmidt. Man müsse die Städte und Gemeinden mit den nötigen finanziellen Mitteln ausstatten, damit sie ihre Aufgaben erfüllen können. Doch wichtig seien auch Themen wie der Mindestlohn. "Wer arbeitet, muss mehr Geld haben als jener, der nicht arbeitet", erklärte die SPD-Politikerin. Es ginge darum, gute Arbeitsplätze zu schaffen und für mehr Gerechtigkeit im Land zu sorgen.

Doch auch auf kommunaler Ebene gäbe es in der Politik viel zu tun. In Voerde möchte SPD-Bürgermeisterkandidat Dirk Haarmann mit der Kommunalwahl das Amt des ersten Bürgers übernehmen. "Voerde braucht einen Bürgermeister, der hier verwurzelt ist und ein Gespür dafür hat, was die Menschen hier beschäftigt", erklärte Haarmann. Mit der Entwicklung der Innenstadt, der Marktplätze in Voerde und Friedrichsfeld und der beiden Bahnhöfe mit der Betuwelinie stünden schon einige Themen an. "Ein Bürgermeister hier muss über die Parteigrenzen hinaus denken und handeln", sagte er. Er wolle bei Diskussionen im Rat ein Moderator sein und dafür sorgen, dass die Bürger in Voerde weiter mitbestimmen können. "Unsere Stadt braucht eine starke und engagierte Bürgerschaft." Applaus gab es für Ulla Schmidt und Dirk Haarmann, ebenso für Landrat Dr. Ansgar Müller und den Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Scholten, die ebenfalls zu den versammelten Genossen sprachen.

(fla)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort