Voerde Unterführung Rahmstraße ist offen

Voerde · Fußgänger und Radfahrer haben jetzt in Voerde freie Bahn.

 Die neue Unterführung an der Rahmstraße: Bürgermeister Dirk Haarmann durchschneidet das rote Band.

Die neue Unterführung an der Rahmstraße: Bürgermeister Dirk Haarmann durchschneidet das rote Band.

Foto: Weissenfels

Die offizielle Einweihung der Unterführung für Fußgänger und Radfahrer ist der Abschluss eines langwierigen Arbeitsprozesses. "Die ersten Überlegungen, hier den Bahnübergang zu beseitigen, hat es bereits 1981 gegeben", erklärt Bürgermeister Dirk Haarmann zur Eröffnung des neuen Tunnels. Damals dachte man noch über eine gemeinsame Unter- oder Überführung für Fußgänger, Radfahrer und den Autoverkehr nach. Schließlich entschied man sich für die getrennte Variante. Gemeinsam mit Kirsten Verbeek, der Sprecherin für Großprojekte, Kommunikation und Infrastruktur der Deutschen Bahn, zerschnitt der Bürgermeister ein rotes Band zur Eröffnung der Unterführung.

Von den ersten Gedanken am Anfang der 1980er Jahre bis zur Eröffnung war es ein langer Weg. Die Planfeststellung für das Projekt erfolgte bereits 1991, aber erst 2007 kam mit dem Eisenbahnkreuzungsgesetz wieder Bewegung in die Angelegenheit. 2011 eröffnete man die Überführung für den Autoverkehr. Im Januar 2014 kam dann die Baugenehmigung für den Tunnel. "Das ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Bahn und der Stadt", erklärte Bürgermeister Dirk Haarmann. Der Bau der Unterführung wird zu 75 Prozent von Bund und Land finanziert. Die Kosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro für die Deutsche Bahn und weitere 700.000 Euro für die Stadt. Dabei kümmerte sich das Verkehrsunternehmen um den Tunnelbau und die Stadt um die Wege für die Fußgänger und Radfahrer.

Im Kontrast zur langen Vorplanung steht die Ausführung der Arbeiten. In nur 96 Stunden wurde der bereits fertiggebaute Tunnel an seinen Platz befördert. "Das so etwas überhaupt möglich ist, hätte ich nicht gedacht", sagte Dirk Haarmann. "Das war wirklich beeindruckend, wie schnell die Arbeiten hier liefen", meinte auch Kirstin Verbeek von der Deutschen Bahn. Das eigentliche Einbringen des 350 Tonnen schweren Rahmenbauwerkes, das auf stickstoffgefüllten Luftkissen an seinen Platz glitt, dauerte dabei nur knapp vier Minuten. "Wir hatten durch die Technik keine Reibung mehr und dank der Schräge hätte man das Bauwerk mit der Hand an seinen Platz schieben können", so Thomas Budden vom Unternehmen Hofschröer, das die Arbeiten durchführte.

"Diese Kreuzung ist für die Stadt Voerde sehr wichtig", sagte Wilfried Limke, der erste und technische Beigeordnete der Stadt. Die Strecke sei als Verbindung von Möllen in die anderen Stadtteile und zur B8 sehr wichtig. Außerdem werde die Wegstrecke gerade in den Sommermonaten viel genutzt - auch als direkte Verbindung zum Strandbad Tenderingssee. Dabei lobte Limke die Helligkeit im Tunnel. Auch ohne Beleuchtung und bei schlechtem Tageslicht ist im Inneren alles gut zu erkennen. Der leidenschaftliche Radler Dirk Haarmann freut sich schon darauf, jetzt öfter die Strecke entlang der Rahmstraße für seine Touren zu nutzen.

(RP)
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