Dinslaken Unterstützung für die Flüchtlingsarbeit

Dinslaken · Die Vivawest Stiftung fördert die Burghofbühne Dinslaken. Das Landestheater finanziert mit dem Geld Stücke und Projekte, die sich mit dem Themenfeld Flucht und Migration auseinandersetzen.

 Bei ihrem gestrigen Besuch im Tenterhof sahen sich Uwe Goemann (Mitte) und Horst Miltenberger (rechts) im Kostümfundus des Landestheaters um und waren beeindruckt von den vielen Kleidungsstücken, die dort aufbewahrt werden. Intendant Mirko Schombert (links) stand den Gästen Rede und Antwort.

Bei ihrem gestrigen Besuch im Tenterhof sahen sich Uwe Goemann (Mitte) und Horst Miltenberger (rechts) im Kostümfundus des Landestheaters um und waren beeindruckt von den vielen Kleidungsstücken, die dort aufbewahrt werden. Intendant Mirko Schombert (links) stand den Gästen Rede und Antwort.

Foto: Heinz Schild

Das Landestheater Burghofbühne setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit auch mit dem Themenkomplex Flucht und Migration auseinander. Wohl wissend, dass mit solchen Stücken und Projekten kein Geld zu verdienen ist. Doch werden sie als sehr wichtig angesehen, wie Burghofbühnenintendant Mirko Schombert sagt. Deshalb freut er sich besonders darüber, dass das Engagement seiner Bühne in diesem Themenfeld Anerkennung findet. So unterstützt die Vivawest Stiftung die Burghofbühne im Bereich der Flüchtlingsarbeit und Migration mit 3000 Euro. "Dieses Geld hilft uns wirklich weiter" sagt Schombert, denn finanziell ist sein Theater nicht gerade üppig ausgestattet und daher für jede Unterstützung dankbar.

Großes Lob zollt Uwe Goemann, Geschäftsführer der Vivawest Stiftung, der Burghofbühne, die durch ihre Arbeit ihren speziellen Beitrag zur Integration leiste, das Spannungsfeld Flucht und Migration für die Menschen vor Ort erlebbar mache und Räume zum Austausch und zum gegenseitigen Kennenlernen biete. "Über die Kultur kann man eine Menge machen. Die Burghofbühne zeigt durch ihre Aufführungen, was wirklich auf der Flucht passiert, was die Menschen auf sich nehmen, um ins gelobte Land zu kommen und welche Erfahrungen sie dann hier machen", so Goemann. Er hält es für wichtig, den Menschen auf vielen Ebenen Integration zu zeigen und ihnen näherzubringen.

Als Wohnungsgesellschaft verfügt Vivawest auch über Immobilienbestand in Lohberg und ist mit dem Thema Migration vertraut. Durch ein Sonderbudget von 100.000 Euro hat die Stiftung die Möglichkeit, Projekt zu unterstützen, die der Integration dienen - wie die Arbeit der Burghofbühne.

Vor einiger Zeit wurde Uwe Goemann von Horst Miltenberger kontaktiert. Der Dinslakener CDU-Ratsherr sprach den Geschäftsführer der Vivawest Stiftung an, ob die Möglichkeit bestehe, das Theater zu unterstützen. Die Stiftung stellte 3000 Euro zur Verfügung. Gestern besuchten Uwe Goemann und Horst Miltenberger gemeinsam Burghofbühnenintendant Mirko Schombert im Domizil des Landestheaters, dem Tenterhof an der Gerhard-Malina-Straße. Seit einiger Zeit schon setzt Miltenberger sich für das Theater ein, klopft bei möglichen Sponsoren an und konnte seither einige Gelder für die Burghofbühne generieren. "Ich will dazu beitragen, das Theater mittel- und langfristig zu erhalten", beschreibt Miltenberger seine Motivation. Als die Jamaika-Koalition im Kreistag entschieden hatte, die finanzielle Unterstützung der Bühne runterzufahren, entschloss Miltenberger sich, sein Möglichstes zu tun, um dem Theater zu helfen. "Kultur ist mir wichtig", sagt Miltenberger. Er weiß auch, dass Kulturarbeit ein Zuschussgeschäft ist, sie sich nicht selbst tragen kann. Als die finanzielle Unterstützung für die Bühne reduziert wurde, war ihm klar, dass das Theater die wegbrechenden Gelder nicht selbst kompensieren konnte. "Die Burghofbühne ist bereits am Anschlag und kann nichts mehr selbst beisteuern", so der Christdemokrat.

Dass es Menschen wie Miltenberger gibt, die für die Burghofbühne unterwegs sind, sich für sie einsetzen, etwas erreichen wollen und dies auch schaffen, zeichnet nach Einschätzung des Intendanten die Stadt Dinslaken aus. Ohne solch engagierte Unterstützer und Sponsoren wären die Projekte zur Flüchtlingsthematik nicht möglich, so Schombert. "Meet me", das Gewinnerstück des Kathrin-Türks-Preises 2016 der norwegischen Dramatikerin Liv Heloe beispielsweise setzt sich künstlerisch mit einer exemplarischen Fluchtbiografie auseinander. Das Klassenzimmerstück "Mia" stellt die Geschichte eines jungen Roma-Mädchens in den Mittelpunkt und arbeitet ihre Migrationserfahrungen im theaterpädagogischen Gespräch mit den jugendlichen Zuschauern auf. Der Crossclub der Bürgerbühne des Theaters hat einen interkulturellen Ansatz und bietet auch Flüchtlingen die Möglichkeit, auf der Bühne zu spielen und biografische Theaterinszenierungen zu entwickeln.

(hsd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort