Dinslaken Unterwegs mit St. Martin

Dinslaken · Unterschiedliche Stimmen gab es dazu, ob der Laternenumzug direkt an der Kirmes starten soll. Die nicht komplett eingeschaltete Weihnachtsbeleuchtung störte kaum.

 In der Burghofbühne wurde die Legende von der Mantelteilung erzählt.

In der Burghofbühne wurde die Legende von der Mantelteilung erzählt.

Foto: Jochen Emde

Mit kunterbunten Mond-, Sternen- oder Eulen-Laternen in der Hand blickten am Samstag unzählige Kinder aufgeregt zu St. Martin auf seinem Pferd hoch. Dann endlich hatte die Warterei ein Ende und der traditionelle Martinsumzug quer durch die Innenstadt begann.

Christiane Wienzek und ihr zweijähriger Sohn Emilian schafften es gerade noch pünktlich zum fröhlichen Umzug, denn vorher hatten sie die Martinikirmes besucht und mussten sich dann auf dem Weg zur Roonstraße ziemlich beeilen. "Es wäre schon einfacher, wenn der Martinsumzug direkt an der Martinikirmes starten würde", sagte Christiane Wienzek. Als Tradition sieht Detlef Borowski den Umzug auf der Kirmes zwar auch, trotzdem findet er die getrennten Veranstaltungen ruhiger und entspannter. An diesem Tag hatte er Freunde eingeladen - "Ich habe so von dem Martinsumzug mit dem Einzug in die Burghofbühne geschwärmt."

Genau dorthin ging es singend in Begleitung der Tambourcorps Möllen, aus der Feldmark und aus Oberlohberg sowie des Fanfarenzugs Kolping aus Metelen. Freudestrahlend sang auch die vierjährige Laura bei den verschiedenen Liedern mit und schwang dabei ihre Laterne in Form einer Ente. Ihre Großtante Hildegard Lantermann kennt dem Martinsumzug noch aus ihrer Kindheit und findet: "Die Kirmes brauche ich nicht zu meinem Glück." Genauso wenig vermisste sie an diesem Nachmittag die Lichter über der Neustraße, die sonst immer ein Gefühl der Weihnacht versprüht hatten. Ob es am warmen Wetter oder an den vielen leuchtenden Laternen lag, kaum einer der Besucher störte sich daran, dass in diesem Jahr nicht die gesamte Weihnachtsbeleuchtung bereits angeschaltet war.

Tatjana Bosbach war eine der wenigen, die das Licht vermissten, aber wichtiger war schließlich der Martinsumzug selbst. Denn dafür kommt sie sogar jedes Jahr zurück nach Dinslaken. Seit ihre neunjährige Tochter Jule auf der Welt ist, ist sie bei jedem Martinsumzug dabei und freut sich, dass es nicht so laut wie sonst auf der Martinikirmes ist. "Der Martinsumzug ist einfach so einmalig in Dinslaken - mit der Geschichte, die sogar gespielt wird."

In der Burghofbühne angekommen wurde die Legende von der Mantelteilung erzählt, während St. Martin einem armen Bettler auf der Bühne das Stück Stoff gab.

Mit einem letzten St.-Martins-Lied endete schließlich der Martinsumzug - viel zu schnell für die vierjährige Pia. "Gehen wir nächstes Jahr wieder?", fragte sie aufgeregt. Oma Heidi antwortete lachend: "Ja klar."

(RP)
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