Voerde Voerde hält an Sportpark-Plänen fest

Voerde · Nach dem Nein der Bezirksregierung Düsseldorf sollen die von der Genehmigungsbehörde aufgelisteten Knackpunkte von der Voerder Stadtverwaltung aufgearbeitet werden. Die SPD-Fraktion erwägt eine Klage für den Notfall.

 Für die Errichtung des neuen Sportparks Friedrichsfeld soll ein Teil des Babcock-Waldes gerodet werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat dafür ihre Genehmigung versagt.

Für die Errichtung des neuen Sportparks Friedrichsfeld soll ein Teil des Babcock-Waldes gerodet werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat dafür ihre Genehmigung versagt.

Foto: Martin Büttner

Für die Kommune ist es nach den Worten von Stefan Meiners, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Voerder Rat, eine "Pleite mit Ansage" gewesen. Denn die Bezirksregierung Düsseldorf machte ihre Ankündigung wahr, die von der Politik beschlossene Änderung des Flächennutzungsplanes für den Sportpark Friedrichsfeld nicht zu genehmigen. CDU-Fraktionschef Georg Schneider sieht die Verwaltung, den Baudezernenten Wilfried Limke und Bürgermeister Dirk Haarmann jetzt in der Pflicht, die Knackpunkte, die von der Düsseldorfer Genehmigungsbehörde aufgelistet wurden, gemeinsam mit dieser abzuarbeiten, damit die Sportparkpläne doch noch umgesetzt werden können. "Eine Klage bringt nichts", sagte Schneider, der mehr auf das Gespräch miteinander und nicht auf eine gerichtliche Auseinandersetzung setzt.

Auch sein sozialdemokratischer Amtskollege Uwe Goemann plädiert dafür, gemeinsam eine Lösung zu suchen und dann nachzubessern. Wenn dies allerdings nicht gelinge, müsste der Klageweg beschritten werden. "Es kann nicht sein, dass wir als Kommune nicht entscheiden dürfen, wo etwas in unserem Stadtgebiet hinkommt", pocht der Sozialdemokrat auf die Planungshoheit der Stadt. Wichtig ist ihm zudem, den Friedrichsfelder Sportlern und ihrem Verein, die auf die neue Anlagen warten, Perspektiven zu eröffnen. "Wir müssen der Sportvereinigung 08/29 Friedrichsfeld helfen, einen ordentlichen Spielbetrieb hinzubekommen, ohne dass der Verein sich blamiert, wenn er am Wochenende Gastmannschaften zu Besuch hat", so Goemann weiter. Nach dem Nein der Bezirksregierung sollte die Kommune nach Ansicht von Christian Garden, Fraktionsvorsitzender der WGV, an einem Kompromiss arbeiten, der zwar Zeit kosten würde, aber zu einem guten Ende für die Beteiligten gebracht werden könnte. Die WGV spricht sich weiterhin dafür aus, das Babcock-Waldchen nicht dem Sportpark zu opfern. "Wir wollen den Wald retten. Es gibt Standortalternativen. Es war falsch, sich mit Blick auf die schnelle Realisation des Vorhabens auf dieses Grundstück zu kaprizieren", stellt Garden fest. "Gegen das Babcock-Gelände spricht, dass diese Fläche hochgradig teure Ersatzpflanzungen erforderlich macht". Auch deshalb sollte ein Alternativstandort gewählt werden. Bernhard Benninghoff ging gestern davon aus, dass der Standort Babcock-Wald doch genehmigt wird, zwar nicht von der Bezirksregierung, sondern durch Entscheid des Verwaltungsgerichtes. Nach Überzeugung von Stefan Meiners (Grüne), Joachim Kinder (Linke) und des parteilosen Ratsmitgliedes Hans-Peter Bergmann sei nun auch über eine Sanierung am Altstandort nachzudenken. "Wenn alle Stricke reißen, müssen wir drei Schritte zurückgehen und über eine vernünftige Renovierung der bestehenden Anlagen nachdenken", sagte Bergmann.

(RP)
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