Dinslaken Volksbank Dinslaken mit 2015 zufrieden

Dinslaken · In einem für Geldhäuser wirtschaftlich schwierigen Umfeld hat die Volksbank Dinslaken im Jahr 2015 ein Betriebsergebnis von gut 2,2 Millionen Euro erzielt und damit das Niveau des Vorjahres nahezu halten können.

"Wir können nicht die Günstigsten sein, aber wir haben Qualität zu bieten, und die wollen wir noch weiter ausbauen", beschrieb Gerhard Bremekamp, der gestern mit seinem Vorstandskollegen Claus Overlöper den Geschäftsbericht der Dinslakener Genossenschaftsbank vorstellte, die Philosophie, die hinter den Zahlen steckt. Die Kunden scheinen die Volksbanker damit zu überzeugen. Sie konnten sich über einen beachtlichen Zuspruch freuen.

Bei der Zahl der Mitglieder - etwa jeder zweite Kunde wird auch Mitglied der Genossenschaftsorganisation - verzeichnete die Volksbank im vergangenen Jahr einen Rekordzuwachs. Sie knackte die 9000er Grenze und liegt jetzt bei 9014. Dieser Zuwachs dürfte auch dem finanziellen Desaster und dem damit verbundenen Vertrauensverlust geschuldet sein, das der lokale Mitbewerber Sparkasse für 2015 offenlegen musste, was die Volksbankdirektoren aber nicht kommentieren mochten. Sie verweisen lieber auf die Eigenen Zahlen. So stieg das von der Volksbank Dinslaken betreute Gesamtkreditvolumen - also einschließlich der Kredite, die über Verbundpartner laufen - auf 287,1 Millionen Euro, was einen Zuwachs von 3,8 Prozent bedeutet. 413 Millionen Euro haben Kunden über die Volksbank insgesamt angelegt, ein Plus von 6,7 Prozent. Damit wuchs das betreute Gesamtkundenvolumen auf 700,5 Millionen Euro, eine Steigerung von 5,5 Prozent.

Dennoch leidet auch die Volksbank unter den Niedrigstzinsen und muss darauf reagieren, was unter anderem zu dem Entschluss geführt hat, die Filialen am Baßfeldshof in Dinslaken und in Bruckhausen zu schließen. Die Mitarbeiter dort werden am 4. März ihren letzten Arbeitstag haben. Als Ersatz für die Filiale am Baßfeldshof wird an der Bäckerei Schollin an der Augustastraße ein Pavillon mit Selbstbedienungs-Center errichtet. In Bruckhausen bleiben die Automaten am jetzigen Standort. Die Volksbank ist noch auf der Suche nach einem noch geeigneteren Aufstellungsort. Trotz der Filialschließungen will die Volksbank dafür sorgen, dass ihre Kunden keinen Qualitätsverlust spüren.

Unter anderem kündigten Overlöper und Bremekamp an, dass ab dem 8. Juni ein Service-Team von vier bis fünf Mitarbeitern in der Volksbank bereit stehen wird, mit dessen Hilfe die Kunden ihre alltäglichen Bankgeschäfte per Telefon erledigen können. Zu dem erweiterten Leistungsangebot des Geldinstituts gehört auch eine höhere Spezialisierung im Bereich der Baufinanzierung. Die Zusammenarbeit mit easyCredit eröffnet einfache und flexible Möglichkeiten für die Aufnahme von Konsumentenkrediten. In Kooperation mit der DZ-Privatbank macht die Volksbank ein besonderes Angebot für die Betreuung von vermögenden Kunden.

Mit einer Eigenkapitalquote von über 17 Prozent erfüllt die Volksbank Dinslaken schon jetzt alle künftig anstehenden Anforderungen, und dies wird laut Prognose auch in den folgenden Jahren der Fall sein.

Da, wo die Dinslakener Volksbank die wachsenden Herausforderungen nicht alleine stemmen kann, sucht sie Kooperationen - wie etwa im Immobilienbereich oder bei der Ausbildung mit der Volksbank Rhein-Lippe. Eine Fusion mit einem anderen Institut steht laut Overlöper aber nicht auf der Tagesordnung. Die Entwicklung im Bankengeschäft sei allerdings nicht so, dass man eine solche Möglichkeit für alle Zeiten ausschließen könne. "Wir werden das Thema im Auge behalten und regelmäßig je nach Lage bewerten", sagte der Volksbank-Vorstand.

Am 8. Juni wird sich die Vertreterversammlung der Volksbank in der Aula das Hiesfelder Gymnasiums treffen, um das Jahresergebnis festzustellen. In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat wird der Vorstand vorschlagen, eine Dividende von drei Prozent auf die Mitgliedsanteile auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2014 waren es vier Prozent.

(RP)
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