Dinslaken Vorerst doch kein Studium in Dinslaken

Dinslaken · Vorstand des Vereins Hochschulstadt hat den zum 1. Oktober geplanten Studienstart abgesagt. Änderungen im Bereich studiengangsbezogener Kooperationen werden als Grund angegeben. Neue Gesetzeslage soll nun abgewartet werden.

Die Überlegungen sahen vor, dass zum bevorstehenden Wintersemester 2017/2018 an der geplanten "Friedrich-Althoff-Akademie der nachhaltigen Wissenschaften" die ersten Studenten ihr Studium in der Hochschulstadt Dinslaken aufnehmen sollten. Aus diesen Plänen wird vorerst nichts. Daniel Lorberg, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des Vereins Hochschulstadt Dinslaken, hat nach Rücksprache mit den Partnern auf Hochschulseite und den zuständigen Stellen den Studienstart zum 1. Oktober abgesagt. Darüber hat er nun die Unterstützer des Projektes Hochschulstadt Dinslaken informiert.

Als Begründung für die Absage nennt Lorberg die Stellungnahme des Wissenschaftsrates von Januar, in der eine Rechtsänderung im Bereich der studiengangsbezogenen Kooperationen empfohlen werde. Beim Wissenschaftsrat handelt es sich um ein Gremium, das die Bundesregierung und die Regierungen der Länder auch in Fragen der Entwicklung der Hochschulen berät. "Da das für Dinslaken vorgesehene Kooperationsmodell davon potenziell betroffen sein könnte, erfordert es die Sorgfalt gegenüber den Studierenden und die vorgesehene dauerhafte Bereitstellung des Studienangebotes, die neuen Gesetzeslage abzuwarten, um das Angebot zukunftssicher bereitstellen zu können", argumentiert Daniel Lorberg. Auch wegen der bevorstehenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen bestehe gegenwärtig keine Sicherheit über die künftige Rechtsentwicklung auf Landesebene. Eine sichere Rechtsgrundlage, so Daniel Lorberg weiter, sei jedoch Voraussetzung für den verantwortungsvollen und professionellen Studienbetrieb.

Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe der Verein mit seinen Partnern nach Wegen gesucht, um mit alternativen Konzepten doch noch einen Studienstart zum Beginn des Wintersemester zu ermöglichen. Aufgrund der "erforderlichen Gremienentscheidungen und Genehmigungsverfahren" sei ein Start in diesem Jahr jedoch nicht möglich. Der Vereinsvorstand will die weitere Rechtsentwicklung abwarten und auch alternative Konzepte prüfen, um doch noch ein Studium in Dinslaken zu ermöglichen.

Vorgesehen war, dass die zu gründende Friedrich-Althoff-Akademie Franchisenehmer einer bestehenden Hochschule wird und Möglichkeiten zum dualen Studium sowie zum berufsbegleitenden Studium in Dinslaken anbietet. Für Dinslaken passende Studiengänge sollten in enger Kooperation mit hiesigen Unternehmen entwickelt werden. Die aktuelle Entwicklung bedeutet nach Daniel Lorberg nicht, "dass Dinslakener Unternehmen nicht bereits in diesem Jahr dual Studierende aufnehmen können, auch wenn der Ort der Hochschule dann noch nicht Dinslaken ist". Einige räumlich nahe gelegene Hochschulpartner böten attraktive Duale Studiengänge an und hätten in Aussicht gestellt, Dinslakener Unternehmen und Studierende besonders zu berücksichtigen. "Das zentrale Anliegen des Projektes, nämlich Studienwilligen eine Studienperspektive in Dinslaken und gleichzeitig den Unternehmen Möglichkeiten zu eröffnen, zukünftige Fach- und Führungskräfte im Dualen Studium heranzubilden, bleibt damit gewahrt", stellt Daniel Lorberg fest, der an der Bergischen Universität Wuppertal tätig ist.

(RP)
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