Hintergrund Warum Dinslaken sich positiv entwickelt

Dinslaken · Der Handelsverband Niederrhein bescheinigt Dinslaken, dass die Stadtentwicklung Formen angenommen hat. Doch der Verband sieht das städtische Park-Leit-System als noch als verbesserungswürdig an - daran wird nun gearbeitet.

 Joachim Vogel, Vorstandsmitglied im Handelsverband

Joachim Vogel, Vorstandsmitglied im Handelsverband

Foto: Büttner

Die Kommune habe durch die Neutor-Galerie einen innerstädtischen Magneten bekommen, durch die Umgestaltungen im Bereich Neutor, Neutorplatz und Rutenwall seien städtebauliche Akzente gesetzt worden, "so dass sich Dinslaken verbessert aufgestellt hat". Aktuell wird die Bahnstraße umgestaltet, folgen soll der Bahnhofsbereich. Mit dem Einkaufszentrum habe die Stadt zudem rund 400 Einstellplätze hinzubekommen, die "von den Kunden und Besuchern angenommen" werden, wie Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, feststellt. Nach seiner Einschätzung müsse nach wie vor der Focus auf die Weiterentwicklung des Dinslakener Altstadtbereiches, der die historische Komponente einer positiven Stadtentwicklung bilden würde, und das Flair, das dieses Quartier austrahle, liegen.

Als weiterhin verbesserungswürdig wird das Park-Leit-System angesehen, das nach Aussage von Andreas Eickhoff, Beiratsmitglied im Handelsverband und Geschäftsmann aus Dinslaken, zum Pflichtpaket eines funktionierenden Mittelzentrums gehört. Ein gutes Park-Leit-System ist nach Eickhoffs Aussage "nicht nur ein Orientierungsvorteil, sonden es könnten unnötige Park-Such-Verkehre vermieden werden".

Die Einschätzung, dass in diesem Bereich noch eine Verbesserung möglich ist, teilt auch die Dinslakener Wirtschaftsförderin Svenja Krämer und sieht dies als ein wichtiges Thema, wie sie auf Nachfrage der Rheinischen Post erklärte. Gearbeitet wird in der Verwaltung zudem an der Entwicklung eines Innenstadtleitsystems für Fußgänger, das beispielsweise für Besucher gedacht ist, die am Dinslakener Bahnhof ankommen und dann in die Innenstadt wollen.

Die Vertreter des Handelsverbandes Niederrhein sprechen sich klar gegen Grund- oder Gewerbesteuererhöhungen sowie gegen höhere Parkgebühren aus. Dinslaken befinde sich in einem starken Wettbewerb mit den Nachbarkommunen und müsse als Wohn- und Einkaufsstadt attraktiv für Bürger, Neubürger und gewerbetreibende sein.

Andreas Eickhoff, der auch Vorsitzender des Dinslakener Stadtmarketingvereins ist, plädiert dafür, die begonnene Vernetzung des Innenstadthandels mit den umliegenden Gewerbegebiet zu vertiefen. In Abstimmung mit dem Cityhandel und unter Berücksichtigung des städtischen Einzelhandelskonzeptes sollten fachmarktorientierte Ansiedlungen angedacht werden. Dazu gehört für ihn, dass die Verkehrsanbindung in Richtung Innenstadt optimiert wird. Täglich sei zu sehen, welcher Verkehrsbelastung die Kreuzungsbereiche Hans-Böckler-Straße/Karl-Heinz-Klingen-Straße sowie Hans-Böckler-Straße/Hünxer Straße ausgesetzt seien.

Der Ortsteil Hiesfeld ist aus Sicht des Handelsverbandes ein "Attraktiver Wohn- und Einkaufsstandort", die hohe Qualitat dieses Quartiers gelte es zu erhalten. Der Neubau von Bürgerbüro und Kiosk am Jahnplatz werden als "ein Beitrag zur Stärkung des Stadtteilzentrums Hiefeld" angesehen.

Höhere Steuern und Gebühren, so Joachim Vogel, Vorstandsmitglied im Verband und Inhaber des Dinslakener Geschäftstes Zweirad Vogel, würden dem Bürger Kaufkraft entziehen, die er besser in seiner Ausgabenhoheit haben sollte. "Die Nähe zu den Oberzentren Oberhausen und Duisburg ist für Dinslaken nicht zu unterschätzen." Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft sei vorhanden, liege über dem Bundesdurchschnitt und müsse vor Ort gebunden werden, so Joachim Vogel weiter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort