Reportage Am Montag Wassermühle begeistert erste Besucher

Dinslaken · Am Wochenende gab es für die Öffentlichkeit die erste Gelegenheit, sich die restaurierte Wassermühle am Schloss Gartrop anzuschauen. Die Besucher waren von dem kleinen Museum fasziniert.

 Ein Blick auf die Technik der Wassermühle: Claudia und Uwe Beyer (links) schauen mit ihrem Sohn Benjamin über die hölzernen Innereien der Wassermühle. Derweil erklärt Reiner Bongers vom Heimatverein Hünxe (rechts), was es mit der Holzkonstruktion auf sich hat.

Ein Blick auf die Technik der Wassermühle: Claudia und Uwe Beyer (links) schauen mit ihrem Sohn Benjamin über die hölzernen Innereien der Wassermühle. Derweil erklärt Reiner Bongers vom Heimatverein Hünxe (rechts), was es mit der Holzkonstruktion auf sich hat.

Foto: Martin Büttner

Hünxe Es ist Samstagmittag, der Himmel ist grau, und vor der Wassermühle am Schloss Gartrop warten Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins Hünxe auf Besucher des frischrestaurierten Gebäudes. "Der große Ansturm wird vermutlich erst morgen kommen", erklärt Heinrich Rühl, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins. Denn nach der Eröffnung am Freitag soll die Mühle an den ersten beiden Wochenendtagen der Bevölkerung offen stehen. Allerdings dürfen immer nur 15 Personen gleichzeitig in das neue Mühlenmuseum. "Das hat brandschutztechnische Gründe", erklärt Heinrich Rühl. "Außerdem ist der Platz drinnen auch etwas begrenzt."

Freilich nicht so sehr, dass man sich gegenseitig über die Füße fällt. Die Besuchergruppen finden hier alle bequem Platz zu den jeweiligen Führungen und können den Worten der Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins lauschen, die ihnen die Geschichte der Wassermühle und das technische Innenleben des Bauwerks näherbringen. So demonstriert Heinrich Rühl ganz gerne, wie sich der 1,5 Tonnen schwere Mahlstein durch Hebelkraft ganz leicht heben lässt. Da schaut auch Bernhard Hoffmann fasziniert zu. "Ich habe schon die Restaurierungsarbeiten verfolgt", erklärt er. "Ich fand es immer schade, dass man dieses Gebäude hat verfallen lassen und nichts passiert ist", erklärt er. Umso mehr freute er sich, als die Arbeiten an der Wassermühle begannen und ein neues Mühlrad geliefert wurde. "Es gehört einfach zu so einer Mühle dazu, dass sich draußen ein Rad dreht. Doch auch vom Innenleben der Wassermühle, die nun als Museum dient, ist er, als einer der ersten Besucher, direkt begeistert. "Ich finde es bemerkenswert, was hier entstanden ist. Das gefällt mir wirklich sehr gut", kommentiert er die Einrichtung im inneren der restaurierten Wassermühle. "Jetzt kann man nur noch hoffen, dass es von den Menschen auch gut angenommen wird", sagt er weiter. Denn ein Museum braucht natürlich auch Besucher.

Solche wie Familie Beyer zum Beispiel. Vater Uwe und Mutter Claudia sind mit ihrem Sohn Benjamin in der Wassermühle unterwegs. Während Benjamin über die vielen hölzernen Teile von Zahnrädern des Malwerks bis hin zu Trichtern für das Mehl staunt, folgen seine Eltern den Ausführungen von Reiner Bongers. Das Vorstandsmitglied des Heimat- und Verkehrsvereins erklärt die Technik der Wassermühle und die Veränderungen, die sie in beinahe fünf Jahrhunderten durchlaufen hat.

Auf Claudia Beyer hat die restaurierte Wassermühle einen besonderen Eindruck gemacht. "Das ist alles wirklich sehr schön geworden", sagt sie. "Außerdem sind die Führungen auch sehr interessant. Uns hat es hier sehr gut gefallen", sagt sie mit Blick auf Sohn Benjamin, der wohl noch gerne etwas länger in dem alten Gebäude geblieben wäre. Ehemann Uwe Bayer hat allerdings einen ganz besonderen Blick auf das restaurierte Gebäude und die Technik im Inneren. Er ist nämlich Lehrer an einem Berufskolleg. "Die Wassermühle zu besuchen, wäre für unsere Schüler sicher eine Fahrt wert", sagt er. Angehende Bäcker könnten hier die Produktion des Mehls verfolgen, Zimmerleute sehen, was sich mit Holz alles konstruieren lässt, und selbst die Berufsgruppen, die sich Metall beschäftigen, könnten hier noch etwas lernen. "Das wäre für die Schüler schon eine tolle Ressource." Aber auch etwas abseits des pädagogischen Blicks ist er begeistert von der Wassermühle. "Das ist kein typisches Museum, wo alles in Vitrinen steht und nicht angefasst werden darf. Hier kann man alles aus der Nähe erleben", erklärt er.

Die Gelegenheit dazu möchte der Heimat- und Verkehrsverein auch in den nächsten Wochen möglichst vielen Menschen bieten. Am 27. September, 4. Oktober und 25. Oktober (jeweils Sonntage) soll die Mühle von 10.30 bis 14 Uhr für Besichtigungen geöffnet sein. "Mittelfristig wollen wir dafür sorgen, dass die Wassermühle an zwei Sonntagen im Monat geöffnet ist - zumindest in den Sommermonaten", erklärt Heinrich Rühl. Außerdem soll es Führungen nach Absprache geben.

(RP)
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