Dinslaken Weihnachtsstimmung im Scholtenhof

Dinslaken · Hunderte Besucher strömten nach Dinslaken - nicht ohne Grund: Der Markt ist einer der schönsten in der Region.

 Der Mittelpunkt des Marktes ist die beleuchtete Tanne. Ringsherum locken Buden zum Stöbern und Kaufen.

Der Mittelpunkt des Marktes ist die beleuchtete Tanne. Ringsherum locken Buden zum Stöbern und Kaufen.

Foto: Kempken

Die einen bringen sich mit dem Wham!-Ur-Ohrwurm "Last Christmas" in Weihnachtsstimmung, die anderen sehen vielleicht den Griswolds in Schöne Bescherung zu, wie ihr Familientreffen in Chaos verfällt. Und die meisten, die gehen in der Vor-Heiligabend-Zeit auf den Weihnachtsmarkt und lassen sich treiben. Einen der besten Märkte, um sich in festlich-besinnliche Stimmung zu versetzen, gibt es in Eppinghoven. Am zweiten Advents-Wochenende ließen sich wieder Hunderte Besucher im Scholtenhof verzaubern.

Man hört sie fast, die leise "Stille Nacht, heilige Nacht"-Melodie, wenn man durch die Gänge streift, in denen so viel Handwerkliches angeboten wird. In den kleinen Buden sitzen lächelnd die Verkäuferinnen und Verkäufer, warm und gemütlich eingepackt, dass man selbst gerne so einen fein ausgeleuchteten Mützen- oder Kerzenstand betreiben möchte. In der Mitte residiert, majestätisch und schön, der Christbaum. Darum locken die Budenbesitzer mit nahezu allem, was man für einen winterlichen Kaminabend braucht. Flauschig-warme Fell-Decken etwa, Baumwoll-Socken für groß und klein, Schals, Teevariationen oder Honig, den man nicht nur essen, sondern auch trinken und anzünden kann.

Auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken werden die Besucher auf dem Scholtenhof fündig. Kaufen muss man allerdings nichts, um sich einzustimmen. Bei manchen Ständen reicht schon der Blick auf das Dargebotene - detailverliebte Marionetten, die mehr Kunst denn Spielzeug sind, handgemachte Teddybär-Einzelstücke und biblische Krippen.

Schon am Freitag reihten sich auf der Wiese vor dem Scholtenhof lange Autoschlangen. Der Andrang am Eröffnungstag war groß. Nicht nur für Tierarzt Dirk Botzenhardt ein Segen. "Die Leberwurst-Plätzchen sind schon alle weg. Da müssen meine Mitarbeiterinnen vielleicht noch welche nachmachen." Vor einem Jahr bezog Botzenhardt die Tierarzt-Praxis in den Räumlichkeiten des Scholtenhofs und entschloss sich jetzt, einen gemeinnützigen Stand aufzumachen. Herrchen und Frauchen konnten bei Botzenhardt für ihre Vierbeiner selbst gebackene, glutenfreie Kekse kaufen. Die Hunde freuen sich über die Knuspereien mit Thunfischfüllung, die Besitzer verrichten etwas Gutes: Der Erlös wandert vollständig an das Weseler Tierheim.

Auch die Besucher kamen geschmacklich voll auf ihre Kosten. Der Bio-Laden bot Gulaschsuppe und Bio-Hähnchen-Pfanne an, das Restaurant Kanapee servierte vegetarische Spezialitäten. Die Damen des Inner Wheel Clubs, die sich für Sozialprojekte in Dinslaken, Wesel und Walsum stark machen, verkauften heiße Waffeln. Bei der NABU-Bezirksgruppe, im Heugeruch-Stall bei den Schafen untergebracht, lockte die Besucher mit "Streuobstbratäpfeln mit dem vollen Programm." In den vollgepackten Armen auf dem Nach-Hause-Weg sollten sich dann auch ein paar Walnüsse vom Niederrhein befinden.

(RP)
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