Dinslaken Wie aus Kita-Kindern Buchautoren werden

Dinslaken · "Erbengel", so heißt das Erstlingswerk von Tanja Kruber. Geboren in Hagen, lebt sie seit ihrem dritten Lebensjahr in Dinslaken. Bereits während ihrer Kindergartenzeit in der Kita Heilig Blut stellte Kruber ihre Fähigkeit zu fantastischen Gedanken unter Beweis. In ihrem Buch greift sie das klassische Fantasy-Thema auf, aber an einigen Stellen überraschend neu interpretiert. Der flüssige Erzählstil war keine Glückssache. Bereits vor über 25 Jahren hat die Kinertagesstätte von Heilig Blut sehr viel Wert darauf gelegt, die Talente der Kinder zu erkennen und zu fördern. Eine große Büchersammlung, Verkleidungskisten und die Möglichkeit zum Theaterspielen wurden dabei schon damals von den Erzieherinnen durch Geschichten und Rollenspiele für die Kinder interessant gemacht.

So ist es nicht verwunderlich, dass in diesem Frühjahr der nächste große Schritt in Angriff genommen wird. Die Kita befindet sich nach Fortbildungen der Mitarbeiter und nach einer weitere Professionalisierung der Konzeption auf dem Weg zur zertifizierten Literatur-Kita. Das Programm wird durch ehrenamtliche Helfer, wie den Leseopa Jörg Rettberg abgerundet. Den hat Tanja als Kind nicht mehr kennengelernt, doch ihre Töchter durften ihm zuhören. Mit Alexa und Elena ist nun bereits die zweite Generation der Familie in Heilig Blut "glücklich gefördert" worden, wie die Autorin erzählt.

Ein kleines Mädchen mit wirren roten Haaren berichtet dann auch voller Stolz und selbstbewusst vom Buch der Mama und dem schönen Cover, das der Onkel mitgestaltet hat. Vielleicht wächst mit der vorwitzigen Tochter ja schon die neue Konkurrenz für Tanja Kruber heran. Genug Förderung hat sie in dieser Kita sicher.

(RP)
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