Dinslaken Willy Hilgert zum Obermeister gewählt

Dinslaken · Willy Hilgert aus Dinslaken ist neuer Obermeister der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Niederrhein. Der 63-Jährige hat seinen Hauptbetrieb an der Dr.-Otto-Seidel-Straße, der Betrieb für den Baubereich (Treppen, Böden, Fensterbänke) befindet sich an der Gerhard-Malina-Straße.

 Willy Hilgert zwischen den Grabmalen in der Ausstellung vor seiner Firma an der Dr.-Otto-Seidel-Straße in Dinslaken. Dort präsentiert er Grabsteine, die er anfertigt.

Willy Hilgert zwischen den Grabmalen in der Ausstellung vor seiner Firma an der Dr.-Otto-Seidel-Straße in Dinslaken. Dort präsentiert er Grabsteine, die er anfertigt.

Foto: Martin Büttner

Willy Hilgert beschäftigt neun Mitarbeiter, darunter einen Lehrling im ersten Ausbildungsjahr. "Wir sind noch ein echter Familienbetrieb", sagte Willy Hilgert, dessen Frau im Unternehmen für den kaufmännischen Bereich zuständig ist. Der 28 Jahre alte Sohn Michael, Diplom-Kaufmann und Steintechniker, ist seit dem Sommer in der elterlichen Firma tätig und unterstützt den Vater, ist mit ihm für Aufmaß und Verkauf zuständig. Mit Michael Hilgert ist die Firmennachfolge gesichert, er wird den elterlichen Betrieb übernehmen.

Viele Verbraucher verbinden die Arbeit eines Steinmetzes zumeist mit dem Anfertigen von Grabmalen für den Friedhof. Dabei hat diese Tätigkeit längst nicht mehr die Bedeutung wie in früheren Jahren. Willy Hilgert erwirtschaftet etwa die Hälfte seines Firmenumsatzes mit der Anfertigung von Küchenarbeitsplatten aus Naturstein, die speziell für Küchenstudios produziert werden. Die Grabmale tragen etwa 30 Prozent zum Umsatz bei, der Baubereich rund 20 Prozent. Die neuen Bestattungsformen (wie Urnenbestattung, anonyme Beisetzung, Rasenfeld-Gräber) haben dazu geführt, dass der Grabmalbereich für den Betrieb nicht das Hauptstandbein ist. In der Firma von Hilgert sind gegenwärtig zwei Mitarbeiter mit der Grabmalfertigung befasst.

Der Dinslakener Steinmetzbetrieb Hilgert existiert seit 1934, der erste Firmenstandort befand sich an der Hünxer Straße. Als dann dort die Kreuzung gebaut wurde, stand die Verlagerung zur Dr. Otto-Seidel-Straße an, wo das Unternehmen seither mit Werkstatt, Verwaltung und Ausstellung ansässig ist. Da das 900 Quadratmeter große Grundstück keine Erweiterungsmöglichkeiten zulässt, wird nach einer neuen Gewerbeimmobilie gesucht, auf der dann beide Firmenteile zusammengeführt werden sollen. Als 24-Jähriger übernahm Willy Hilgert im Jahre 1975 den Betrieb, nachdem sein Vater plötzlich gestorben war. Er baute ihn von einem Drei-Mann-Unternehmen zu einem modernen Handwerksbetrieb mit heute neun Mitarbeitern aus.

In der nächsten Zeit stehen für Willy Hilgert einige Sitzungen an, an denen er als Obermeister teilnehmen wird. Seine Aufgabe in neuer Funktion ist es, die Innung der Steinmetz- und Steinbildhauer zu repräsentieren, sie bei Behörden und Kommunen zu vertreten, bei Streitigkeiten zwischen Kunden und Innungsmitgliedern zu vermitteln und Stellungnahmen abzugeben, wenn es um Belange der Innung geht. "Meine Aufgabe als Obermeister ist es natürlich auch, den Zusammenhalt der Innungsmitglieder zu stärken", sagte Willy Hilgert.

(RP)
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