Hintergrund Die Neue Städtische Gesamtschule Voerde Wo Glück ein Unterrichtsfach ist

Dinslaken · Für die Jugendlichen soll an der neuen Einrichtung ein Lebensraum geschaffen werden, in dem sie gerne lernen.

 Im Neubau an der Allee 1 wird die neue städtische Gesamtschule untergebracht. Die dortigen Räume entsprechen den neuen pädagogischen und fachlichen Anforderungen.

Im Neubau an der Allee 1 wird die neue städtische Gesamtschule untergebracht. Die dortigen Räume entsprechen den neuen pädagogischen und fachlichen Anforderungen.

Foto: Martin Büttner

VOERDE Nachdem die Bezirksregierung Düsseldorf der Stadt Voerde die Genehmigung zur Gründung einer neuen städtischen Gesamtschule erteilt hat, wird am Samstag, 24. Januar, ein Tag der offenen Tür veranstaltet. Er findet von 10 bis 14 Uhr im Neubau der noch bestehenden, aber auslaufenden Gesamtschule, Allee 1, statt. Eltern und Grundschulkinder der vierten Jahrgänge, die nach den Sommerferien auf eine weiterführende Schule wechseln müssen, können sich über die neue Schule informieren und die Räumlichkeiten anschauen.

Voraussetzung für die Gründung der Schule ist, dass mindestens 100 Jungen und Mädchen (der Regelfall sind 116) dort angemeldet werden, damit die neue Einrichtung vierzügig an den Start gehen kann. Für die Gesamtschule gibt es ein vorgezogenes Anmeldeverfahren, das am Samstag, 31. Januar, beginnt und bis Freitag, 6. Februar, andauert. Die Zeiten: Samstag 9 bis 12 Uhr; Montag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr; Freitag von 9 bis 12 Uhr. Das Anmeldeverfahren für das Gymnasium Voerde beginn am 17. Februar und läuft dann bis einschließlich 20. Februar. Im kommenden Schuljahr gibt es in Voerde 347 Jungen und Mädchen, die zu einer weiterführenden Schule wechseln müssen.

Da die künftige Gesamtschule als so genannte gebundene Ganztagsschule betrieben wird, bekommt sie einen Aufschlag von 20 Prozent zu den Lehrerstellen, um den Schüler zusätzliche Angebote machen zu können. An der neuen Schule wird das Doppelstundenmodell (90 Minuten, statt Einzelstunde von 45 Minuten Dauer) gelten, damit die Lern- und Übungsphasen länger sind. Zudem soll eine Zusatzstunde in jedem Hauptfach zur optimalen Förderung und Forderung der Schüler beitragen. Englisch ist erste Fremdsprache. Als weitere Fremdsprachen werden noch Niederländisch und Spanisch sowie Türkisch bei entsprechendem Bedarf ab Klasse sechs angeboten.

Zum Konzept der neuen Gesamtschule gehört es auch, dass jede Klasse immer von zwei Lehrern betreut wird, die gemeinsam möglichts viel Unterricht abdecken sollen. Diese intensiv-pädagogische Betreuung der Jungen und Mädchen wird als wichtig für die Beziehungsarbeit angesehen und soll zu einer individuellen und vertrauensvollen Atmosphäre beitragen. Die Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik werden zur Gesellschaftslehre zusammengefasst. Biologie, Chemie und Physik werden integriert als Naturwissenschaften angeboten. "Glück" nennt sich ein Unterrichtsfach, das der Persönlichkeitsentwicklung dient, Lebensfreunde und Lebenskompetenz vermitteln soll. "Ziel ist es, die Kinder zu stärken, sie glücklich zu machen, für sie eine Situation zu schaffen, in der sie gerne lernen", sagte Roland Schiefelbein, Koordinator der Projektgruppe zur Gründung der neuen Gesamtschule.

In dem Programm der neuen Gesamtschule sollen sich auch lernschwächere Kinder wiederfinden, ohne sich als Verlierer zu verstehen. Egal mit welcher Prognose (Haupt-, Realschuld oder Gymnasialempfehlung) ein Junge oder Mädchen an der neuen Schule startet, so können sie bei entsprechenden Leistungen dort jeden Abschluss machen. Schüler, die das Abitur erwerben wollen, haben dafür ein Jahr länger Zeit (G 9) als am Gymnasium.

(RP)
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